Bauen in Düsseldorf Fällung von 81 Bäumen wegen Uniklinik-Neubau
Bilk. · In das Gebäude sollen die Haut- und Augenklinik einziehen. Die Politik begrüßt die Modernisierung, hat aber ein Problem mit den Fällungen.
(nika) Dass alte Bestandsgebäude auf dem Gelände der Uniklinik abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, das stellen die Politiker der Bezirksvertretung 3 gar nicht infrage. Sie begrüßen die Modernisierung. Dass dafür aber 81 Bäume gefällt werden müssen, das lassen sie den Planern nicht einfach so durchgehen. Bei der Präsentation in der Sitzung der Bezirksvertretung musste sich die Verwaltung deutliche Kritik anhören. Geplant ist ein ein neues Gebäude, das als Haut- und Augenklinik sowie für ambulante und stationäre Knochenmarkstransplantationen und von einer geriatrischen Abteilung genutzt werden soll. Das fünfgeschossige Objekt bekommt eine Fassade aus Aluminiumkassetten mit verschiedenen Weißtönen und viel Glas.
21 Stellplätze sind für den Bau des Gebäudes erforderlich, auf dem Grundstück werden 24 Stellplätze hergestellt. Dachbegrünung oder eine Photovoltaikanlage sind wegen der Zerstückelung der freien Dachflächen durch die Technikaufbauten, die Innenhöfe sowie die Fassaden- und Fensterreinigungsanlage nicht vorgesehen. Grünes Licht für die Fällarbeiten hat das Gartenamt gegeben, Ersatzpflanzungen werden in Aussicht gestellt, heißt es von der Verwaltung.
Ein Satz, der der Politik besonders aufstößt: „Darüber bin ich richtig wütend“, sagt Dieter Sawalies (Die Linke), der eine andere Herangehensweise fordert. In einem lapidaren Nebensatz würden die Bäume thematisiert, „das reicht nicht aus“, findet Sawalies, weil die Menschen im Stadtteil mehr und mehr Widerstand leisten würden, wenn es darum geht, dass große, schützenswerte Bäume gefällt werden sollen. „Ich frage mich, was getan wurde, um die Bäume zu erhalten?“
Unterstützung bekkommt Sawalies von Vera Esders (Grüne), die sich zudem wundert, dass es keinen Platz für grüne Dächer gibt und keinen Platz für Photovoltaik. „Wenn man will, kann man das auch möglich machen.“
Über die Zahl der Stellplätze wundert sich das beratende Ratsmitglied Christian Rütz (CDU), „wir wissen doch alle, dass auf der Moorenstraße bald 100 Plätze wegfallen“. Für Mitarbeiter der verschiedenen Kliniken würde es zunehmend schwer, einen Stellplatz zu finden. Die 100 Parkplätze fallen weg, weil dort ein Radweg gebaut wird, dazu ist das Anwohnerparken verschärft worden. Ein Parkhaus müsste in Thorsten Graeßners Augen gebaut werden, „und die Bäume sollten bleiben“, sagt Graeßner.
Weil die Bezirksvertretung nur angehört wird und der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung die Entscheidung am Mittwoch treffen muss, hofft Bezirksbürgereister Dietmar Wolf, „dass unsere Bedenken das Gremium erreichen und diese Bedenken noch mal geäußert werden“.