Ermittlungen laufen Razzia in Aldenhoven: Waffen gehören nicht der Bundeswehr

Aldenhoven · Bei einer Razzia in Aldenhoven ist ein Waffenlager gefunden worden. Der Soldat soll sie aber nicht von der Bundeswehr genommen haben.

In Aldenhoven ist bei einer Razzia ein Waffenlager aufgedeckt worden.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Die bei einem Soldaten in Nordrhein-Westfalen entdeckten Waffen stammen nicht aus Bundeswehrbeständen. Dies habe eine erste Bewertung ergeben, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Darüber hinaus seien "eingestufte Dokumente gefunden" worden, "die nun Gegenstand weiterer laufender Ermittlungen sind". Nähere Angaben zur Art der Dokumente machte das Ministerium nicht.

Ermittler hatten am Dienstag bei einer Razzia in Aldenhoven im Kreis Düren ein Waffenlager bei einem Bundeswehroffizier entdeckt. Laut Ministerium handelt es sich um einen Soldaten, der zum Verantwortungsbereich des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr gehört. Dieses ist für die Planung und Durchführung von Auslandseinsätzen zuständig.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt gegen den 32-jährigen Soldaten nach Angaben einer Sprecherin vom Mittwoch wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Grund dafür ist, dass er ein verdächtiges Paket in die USA schicken wollte. Bei einer Zollkontrolle am Frankfurter Flughafen wurde darin ein Schalldämpfer gefunden, der womöglich Bestandteil einer illegalen Kriegswaffe sein könnte.

Der Mann gehört laut "Spiegel" dem Bundeswehrzentrum "Counter-Improvised Explosive Devices" an, das unter anderem für die Analyse selbstgebauter Sprengsätze und deren Abwehr zuständig ist.

Das Bundesverteidigungsministerium erklärte, die Bundeswehr stehe "mit den Ermittlungsbehörden in engem Kontakt und unterstützt diese mit eigenen Ermittlungen". Es könne sich aus datenschutzrechtlichen Gründen und zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Soldaten aber nicht weiter zu den laufenden Ermittlungen äußern.

mt/bk

(AFP)