Nach Razzien in NRW Rechte Terrorzelle: Erste Verdächtige zum Haftrichter gebracht
Karlsruhe · Einen Tag nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle mit Razzien in NRW sind die ersten Festgenommenen zu Haftrichtern gebracht worden.
Einen Tag nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle mit Razzien in Nordrhein-Westfalen sind die ersten Festgenommenen in Karlsruhe zu Haftrichtern des Bundesgerichtshofs (BGH) gebracht worden. Die Vorführungen hätten wie geplant am Samstagvormittag begonnen, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage. Die Ermittlungsrichter entscheiden, ob die insgesamt zwölf Verdächtigen in Untersuchungshaft kommen oder jemand freigelassen werden muss.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Freitag vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppe und acht mutmaßliche Unterstützer festnehmen lassen. Davor hatte es Razzien in sechs Bundesländern gegeben. Den mutmaßlichen Rechtsterroristen wird vorgeworfen, Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime ins Auge gefasst zu haben. Die Ermittler nehmen an, dass sie so Chaos verursachen und die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik erschüttern wollten.
Vier der festgenommenen Männer stammen nach dpa-Informationen aus NRW. Ein Mann aus dem Kreis Minden-Lübbecke soll demnach ein Gründungsmitglied sein, zwei weitere aus dem Kreis sowie ein Mann aus Hamm sollen Unterstützer der Gruppe sein. Einer der Verdächtigen ist laut Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Verwaltungsbeamter bei der NRW-Polizei. Er sei suspendiert worden.