Ausbildungsmarkt im Rhein-Kreis Neuss Mehr Lehrstellen – aber weniger Bewerber

Rhein-Kreis · Agentur für Arbeit legt Zahlen zum Ausbildungsmarkt vor und will jungen Menschen Chancen aufzeigen.

Angela Schoofs von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, auch für den Kreis zuständig.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

(Red) Die auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständige Agentur für Arbeit Mönchengladbach hat eine Bilanz zur Halbzeit des Ausbildungsjahres, das am 1. Oktober gestartet ist, vorgelegt. Demnach lässt sich der hohe Fachkräftebedarf an den gemeldeten Ausbildungsstellen ablesen. Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, betont: „Die Bereitschaft der Betriebe und Institutionen, junge Menschen auszubilden und ihnen das notwendige Rüstzeug für ihren Beruf mitzugeben, ist in diesem Jahr größer als in den vergangenen beiden, ebenfalls von der Corona-Pandemie geprägten Jahren.“

Allerdings liegt vor den Berufsberatern noch jede Menge Arbeit. Zwar sind bislang für den Start im Sommer 3002 Ausbildungsstellen im Agenturbezirk, also im Rhein-Kreis und in Mönchengladbach, gemeldet worden – und damit rund 300 mehr als zu den Vergleichszeitpunkten 2020 und 2021. Dafür haben sich laut Susanne Käser, Geschäftsführerin operativ der Arbeitsagentur, bislang 3254 Bewerber registriert. Doch das sind 323 weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. „Auch sind bislang 165 junge Menschen weniger mit einer Ausbildungsstelle versorgt als vor einem Jahr“, so Käser. „Die kommenden Wochen sollten alle Partner dazu nutzen, um mit den jungen Menschen über Ausbildung und Berufswünsche zu sprechen und ihnen die vorhandenen Arbeitsplätze bekannt zu machen.“

Denn Stellen und Berufswünsche müssen zueinander passen. Als Beispiele werden Bereiche wie „Kaufmännische Dienstleistungen und Handel“ mit 670 Bewerbern und 934 Ausbildungsstellen sowie „Produktion und Fertigung“ mit 783 Bewerbern und 556 Ausbildungsstellen genannt. „Ich würde mir wünschen, dass viele Unternehmen Schnupperpraktika in ihren Betrieben anbieten“, betont Schoofs. „Auf diese Weise erfahren die jungen Leute vielleicht, dass sich ihr Berufswunsch in etwas abgewandelter Form in einem der angebotenen Ausbildungsplätze realisieren lässt.“ Mit einer Ausbildungsstelle oder Alternative sind im Rhein-Kreis Neuss bereits 841 junge Menschen versorgt. Das sind 56 weniger als im März 2021. Seit Beginn des Ausbildungsjahres sind dem Arbeitgeber-Service 1609 Ausbildungsplätze im Kreis gemeldet worden – und damit 125 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Bewerber lag im März 2022 mit 1819 um 134 niedriger als im Vorjahr.