Corona in Dormagen Tierheim muss Betrieb einschränken

Hackenbroich. · In Hackenbroich werden Dienstzeiten umgestellt. Vermittlung von Hunden läuft weiter.

Tierheim-Leiterin Tanja Kalkowsky (l.) und Babette Terveer, Vorsitzende des Tierschutzvereins, vor einem halben Jahr mit Hund Lou.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Wenn das Dormagener Tierheim-Team morgens die Tür aufschließt, freuen sich die aktuell rund 80 Tierheimbewohner in Hackenbroich: Futterzeit. Davon, dass sich so vieles im Alltag ihrer Pfleger geändert hat, sollen die Tiere nichts mitbekommen. Die acht Mitarbeiter des Tierheims in Hackenbroich haben auf das Coronavirus reagiert und den Schichtplan umgestellt: „Normalerweise arbeiten wir in einem Rotationsverfahren, sodass nicht jeder jeden Tag da ist und wir immer eine andere Besetzung haben“, erklärt Tierheimleiterin Tanja Kalkowsky. Als Schutzmaßnahme arbeiten die Pfleger nun nur noch in zwei Schichten, haben sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die je vierköpfigen Teams übernehmen abwechselnd für sieben Tage den kompletten Dienst und haben anschließend sieben Tage frei. „Falls sich dann einer aus einem Team mit Corona infiziert, müssen nur die drei aus dieser Schicht in Quarantäne, sodass die Tierpflege immer gesichert ist“, erklärt Kalkowsky.

Das vergangene Wochenende brachte weitere Einschränkungen. „Wir versuchen, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten, aber es gibt natürlich ein paar Änderungen“, so Kalkowsky weiter. „Es ist zum Beispiel momentan nicht möglich, mit unseren Hunden spazieren zu gehen.“ Der Freilauf sei durch die großzügigen Außengehege aber gewährleistet. Tier-Vermittlungen finden zwar noch statt, aber zurzeit können nur Hunde adoptiert werden. Denn Hunde können – im Gegensatz zu Katzen und Kaninchen – im Freien ihren potenziellen neuen Besitzer vorgestellt werden. Draußen ist das Ansteckungsrisiko geringer.

Tierheim bittet, Futterspenden vor die Tür zu stellen

Es sollte nur noch eine Person ins Tierheim kommen – nach vorheriger Anmeldung. Über Internet und Telefon können sich Interessierte weiterhin über die Tiere informieren. „Wir vergeben einzelne Termine, an denen die Hunde zu einem Kennenlern-Spaziergang abgeholt werden können.“

Fundtiere werden nach wie vor angenommen. Aber immer gilt: Ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Menschen muss eingehalten werden. Auch bei den Übergaben.

Durch den veränderten Betrieb ist im Tierheim nun mehr Zeit für Instandhaltungsarbeiten. Liegen gebliebene Projekte können erledigt werden. Außerdem bekommt das Gelände für die Hundetagesstätte, die Ende März eröffnet werden sollte, den letzten Schliff. Der Start wurde llerdings verschoben. „Wir wissen noch nicht, wann wir öffnen können, aber wir haben noch ein paar freie Plätze“, sagt Kalkowsky.

„Wir sind sehr erleichtert, dass derziet bei uns nicht mehr Tiere abgegeben werden als gewöhnlich“, berichtet Kalkowsky. Die Sorge, dass Besitzer ihre Tiere aus Angst vor dem Coronavirus abgeben könnten, war für Dormagen bisher unbegründet. Tiere erkranken übrigens auch an einem Coronavirus, allerdings nicht an der für den Menschen gefährlichen Art: „Tiere übertragen das Virus nicht“, betont Tierarzt Markus Sliwon, der auch die Tiere im Tierheim medizinisch betreut.

Über Futterspenden freut sich das Tierheim. „Wir bitten aber darum, uns diese einfach vor die Tür zu stellen“, so Leiterin Kalkowsky.