Corona-Pandemie im Rhein-Kreis Neuss „Schnelltester“ helfen bei Personalmangel
Dormagen. · Aus dem neuen Corona-Testzentrum in Rommerskirchen kommen zwei Fachteams, die jetzt kurzfristig die Besucher in den sieben Caritas-Senioreneinrichtungen „schnelltesten“. Der Personalmangel besteht in vielen Häusern.
Der „Notruf“der Caritas in Form einer Pressemitteilung in der vergangenen Woche wurde gehört. Ab dem heutigen Dienstag können Besucher der sieben zu dem Unternehmen gehörenden Senioren-Einrichtungen per Schnelltest auf das Coronavirus getestet werden. Marcel Offermann, der gerade erst in Rommerskirchen ein Testzentrum gestartet hat, las den Hilferuf: „Für mich war sofort klar, dass wir dort unterstützen.“ Er nahm Kontakt mit dem Caritas-Vorstandsvorsitzenden Hans-Werner Reisdorf auf und beide wurden sich schnell handelseinig: Für die nächsten drei Wochen hat Offermann zwei Zweier-Teams abgestellt, die an vier Tagen in der Woche unterwegs sein werden.
Wie groß die Schwierigkeit ist, medizinisch vorgebildetes Personal zu rekrutieren, um den Anforderungen des Landes gerecht zu werden, jeden Besucher einer Senioren-Einrichtung zu testen, zeigt die Resonanz des Caritas-Aufrufs: „Es haben sich einige Interessenten gemeldet“, sagt Reisdorf. Aber es waren erstens kaum Leute dabei, die kurzfristig verfügbar sind und zum Beispiel auch an den Weihnachtsfeiertagen bereit sind, in Heimen zu testen; zweitens fehlte es oft auch an der fachlichen Kompetenz. Reisdorf: „Man kann nicht jeden einen Test machen lassen. Das bedarf einer geschulten Person.“ In den Einrichtungen ist das Personal natürlich vorhanden, das aber mit seiner eigentlichen Aufgabe, der Pflege der Bewohner, ausgelastet ist.
Über Fachpersonal verfügt Offermann im Testzentrum. Er kann einen Anästhesisten aufbieten, eine Krankenschwester oder einen Rettungssanitäter. Diese Zweier-Teams werden nach einem von der Caritas vorgelegten und von Offerman „natürlich sofort akzeptierten“ Ablaufplan unterwegs sein.
Tester sind auch über Weihnachten unterwegs
Dienstags, mittwochs, freitags und sonntags – und somit auch an Weihnachten – werden die Tester unterwegs sein und jeweils zwei Stunden in den Einrichtungen die Schnelltests an Besuchern vornehmen. Es geht um diese Caritas-Standorte: Theresienheim in Neuss-Weckhoven, Hildegundisheim in Meerbusch, Aldegundisheim in Kaarst, St. Elisabeth in Rommerskirchen, St. Barbara in Grevenbroich sowie um St. Josef und St. Franziskus im Seniorenzentrum Nievenheim.
Dass diese Hilfe natürlich nicht ehrenamtlich ist, ist klar. Reisdorf und Offermann wollen nicht über Geld sprechen, aber: „Mit den neun Euro, die das Land pro Test gibt, kommen wir nicht hin“, sagt Reisdorf. Auch in der St. Augustinus-Gruppe in Neuss, die kreisweit über Standorte der Seniorenhilfe verfügt, ist das Personal wie überall knapp. „Wir haben noch keine externe Unterstützung angefordert“, sagt Pressesprecher Christian Herrmanny. „In den Unternehmen gibt es eine solidarische gegenseitige Unterstützung.“ In einer Rundmail an alle Verwaltungsabteilungen werden zudem Mitarbeiter gesucht, die über medizinische Kenntnisse verfügen, die dann in den Pflegeeinrichtungen helfen können. „Natürlich freiwillig“, betont Herrmanny. Es gehe auch um organisatorische Hilfe.
Wer unterstützen möchte, kann sich an die Caritas unter Tel. 02181/23802 wenden oder an die St. Augustinus-Gruppe: