Sturm in Dormagen Orkan: Lkw kippt auf Autobahn 57 um

Dormagen · „Zeynep“ zog über das Stadtgebiet, ein umgestürzter Baum sorgte für Stromausfall.

Auf der A 57 stürtze ein Lkw um.

Foto: Feuerwehr

(schum, cso-,seeg) Auch am Tag nach dem Durchzug des Sturmtiefs „Zeynep“ haben die Folgen des Unwetters die Einsatzkräfte der Grevenbroicher Feuerwehr an vielen Stellen im Stadtgebiet gefordert. Insbesondere eine große Tanne, die auf ein Schulgebäude gestürzt war, bereitete den Helfern stundenlang Arbeit.

Am Samstag gegen 9.15 Uhr waren ehrenamtliche Helfer der Löscheinheit Hemmerden zur örtlichen Grundschule alarmiert worden. Dort war eine rund 25 Meter hohe Tanne auf das Gebäude an der Schulstraße gekippt und hatte das Dach beschädigt. Ein weiterer Baum hinter dem Schulbau war durch den Sturm ebenfalls in Schräglage geraten. Die Sicherung des Schulgebäudes erwies sich als schwierig und zeitaufwendig, weil der Baum von der Rückseite auf dem Dach lastete, die dortige Wiese aber nicht mit schwerem Einsatzgerät der Grevenbroicher Feuerwehr befahrbar war. Um an die Schadensstelle zu gelangen, forderte der Einsatzleiter Unterstützung aus Jüchen an. Die neue Drehleiter der Nachbarwehr verfügt kann einen Teil des Leiterparks abknicken und damit auch abgewandte Seiten von Gebäuden erreichen. Nachdem Kräfte aus dem Korb der Jüchener Drehleiter weitere Teile des Stammes hatten abtrennen können, gelang es, den verbliebenen Stumpf anzuheben, zu kappen und auf die Rasenfläche hinter dem Schulgebäude zu ziehen. Um weitere Gefahren auszuschließen, trugen die Einsatzkräfte auch eine zweite, großgewachsene Tanne hinter dem Schulgebäude noch ab. Diese war ebenfalls in Schräglage geraten.

Parallel war die Feuerwehr an mehreren Einsatzstellen im Stadtgebiet tätig. Unter anderem hatten Anwohner und Autofahrer in den Ortsteilen Neukirchen, Hülchrath sowie Langwaden umgekippte Bäume und losgerissene Äste gemeldet. An der L 116 in der Nähe einer Autobahnauffahrt ragten Teile eines umgeknickten Baumes in den Verkehrsraum.

In Dormagen meldete Energieversorger evd, dass es aufgrund des starken Windes einige Stromausfälle im Stadtgebiet gegeben habe. Auslöser war ein Baum, der auf eine Freileitung gefallen war. Sprecherin Carina Backhaus: „Die Kollegen des Bereitschaftsdienstes waren schnell vor Ort, sodass alle Haushalte und Stationen schnell wiederversorgt werden konnten.“ Insgesamt sind 26 Stationen gegen 18.15 Uhr ausgefallen. Die Feuerwehr zählte bis zum Samstagmorgen 31 Einsätze im Zusammenhang mit Orkan „Zeynep“ gezählt. Die größten Schäden gab es auf der A 57, wo ein vom Wind umgestürzter Lkw lag. Verletzt wurde niemand. „Darüber hinaus gab es ein abgedecktes Dach eines Hochhauses an der Buchenstraße in Horrem“, so Stadtsprecher Nils Heinichen, „es wird gerade saniert. Dämmplatten wurden vom Wind vom Dach geweht.“

In Kaarst deckte der Sturm das Dach eines Hauses an der Rheinstraße ab. Gegen 19 Uhr ging am Freitagder Notruf aus einem Mehrfamilienhaus bei der Feuerwehr ein. Der Sturm hatte rund 100 Quadratmeter eines Hausdachs abgedeckt. Höhenretter der Feuerwehr Neuss wurden hinzugerufen. Acht Wohnparteien waren betroffen. Die Bewohner wurden gewarnt, nicht aus dem Haus zu kommen, weil die Gefahr bestand, dass Teile des Dachs herunterstürzen könnten. Es hing vorübergehend nur noch an der Dachpappe fest. Die Höhenretter trennten es mitts einer Kettensäge ab und brachten es kontrolliert zu Boden. Verletzt wurde niemand.

(schum)