Ostereiermarkt lockte nach Zons
Malen, zeichnen, fräsen — das Ei wird zum Kunstobjekt.
Dormagen. 29 Aussteller zeigten am Wochenende auf dem 27. Ostereiermarkt im Kreismuseum Zons, wie aus Eiern mit viel Geschick wunderbare kleine Kunstwerke entstehen. Der Bogen reichte von der zarten Bleistiftzeichnung über kunterbunte Malerei bis hin zu perforierten Ostereiern, bei denen ein Fräser oder Bohrer zum Einsatz kam. Eier wurden mit Motiven aus der Hasenschule oder osteuropäischen Verzierungungen bemalt.
Neben zahlreichen Sammlern kamen auch wieder treue Besucher, für die der Besuch des Kreismuseums zum Osterfest dazugehört. „Wir freuen uns einfach über die schönen Eier und kommen jedes Jahr hierher“, erzählt Liselotte Kobschätzki und steuert den Stand der Niederländerin Anneke Jut-Bierma an. Die Utrechterin gravierte alte holländische Ornamente in eine Eierschale, die sie zuvor mit roter Tinte eingefärbt hatte.
Andere Aussteller zeigten live ihre aufwändigen Klebetechniken oder wie es gelingen kann, ein Hühnerei mit einem Seidenfaden zu umwickeln. Für die meisten Aussteller ist der Markt in Zons ein fester Termin, nur zwei neue Aussteller waren diesmal dabei — so wie Ludger Brandt. Der Landauer sucht einen neuen Weg in der Ostereiergestaltung.
„Ich habe schon immer gern Eier bemalt, wollte aber etwas ganz Neues machen.“ Seine ersten Arbeiten bestanden darin, Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben auf die Eier zu kleben, jetzt fräst er die Schalen auf und arbeitet dreidimensional im Innern der Form: Er steckt Stahl- und Messingstifte durch die Schalen und fädelt Halbedelsteine, Schneckenhäuser und Muscheln auf diese auf. So entstehen abstrakte Mini-Kunstwerke.
Auch Museumsleiterin Angelika Riemann ist von der Kunst auf dem Oval fasziniert. „Ich war nie ein Sammler-Typ, aber jetzt wächst meine Sammlung Ei um Ei“, gesteht sie. Auch ihre Mitarbeiterin Anna Karina Hahn ist längst bekennende Ostereiersammlerin.
„Ich suche nicht nach besonderen Kriterien, die ,Richtigen’ müssen mir ins Auge springen“, sagt sie und hilft Kindern dabei, Hühnereier mit Konfettischnipseln zu bekleben. Mehr als 200 Hühnereier hatte sie für diese Bastelidee besorgt. Die kleinen Besucher konnten so ihre eigenen Kunstwerke gestalten, die sie anschließend mit nach Hause nehmen durften.