Tierpark in Dormagen Tannenbusch ist jetzt Archepark

Delhoven · Der Tierpark in Delhoven hilft, dass bedrohte Haustierrassen nicht aussterben.

V.l.: Auszubildende Lisa Budell, Tierpflegemeister Deniz Schünke, Rolf Wörhoff und Martin Kemmerling sowie Bernd Dehm (alle SDW).

Foto: Stadt Dormagen

(mvs) Der Tannenbusch ist nicht nur ein Naherholungsgebiet in Dormagen, sondern beherbergt einen besonderen Tierpark. Denn der Tierpark trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dass alte und bedrohte Haustierrassen nicht aussterben. Insgesamt zwölf verschiedene bedrohte Rassen sind hier zu finden, neun davon stehen auf der roten Liste. Dafür ist der Park von der Gesellschaft zur Erhaltung von alten und bedrohten Haustierrassen (GEH) ausgezeichnet worden. Er erhielt das Zertifikat „Archepark“.

Der Tannenbusch ist schon seit Jahren Mitglied im GEH, der 1995 das Projekt ins Leben gerufen hatte. Ziel des „Arche“-Projekts ist es, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen zu erhalten und deren Population zu fördern. In Deutschland stehen bereits mehr als 100 Rassen auf der roten Liste. Bei der Begehung des Tierparks im Tannenbusch haben sich die Mitglieder der GEH das Konzept erklären lassen. Dass hier nicht nur Zucht, sondern auch viel Aufklärungsarbeit geleistet wird, war letztlich ausschlaggebend für die Zertifizierung.

„Unser Ziel ist es, die alten Haustierrassen zu präsentieren und zu erläutern. Dies ist eine pädagogisch sehr wertvolle Arbeit, die gerade auch den Kindern viel Spaß macht“, sagt Tierpflegemeister Deniz Schünke. „Wir hoffen, dass wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, damit die Artenvielfalt noch möglichst lange erhalten bleibt.“ Mit der Zertifizierung ging auch ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Denn Rolf Wörhoff, langjähriges Mitglied und ehemaliger zweiter Vereinsvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die Eigentümerin aller Tiere im Tannenbusch ist, hatte sich bereits 1998 für die Auszeichnung eingesetzt. Dass Dormagen nun zu einem der rund 35 „Archeparks“ in Deutschland zählt, freute den Senior ungemein.

„Vor mehr als 25 Jahren haben wir hier im Tannenbusch unser Konzept umgestellt und vornehmlich Tiere von alten Haustier- und Wildrassen aufgenommen, die teilweise bedroht sind. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass sich unsere Arbeit gelohnt hat und dieses tolle Werk nun gewürdigt wurde“, sagt Wörhoff.

Zu den neun bedrohten Haustierrassen im Tannenbusch, die auf der roten Liste stehen, gehören Kaninchen, zwei Hühnerrassen, ein französischer Esel, Puten, ein Pferd, das deutsche Weideschwein, die Thüringer Waldziegen und die Skudden. Beide letztgenannten Rassen werden im Tannenbusch auch gezüchtet.

Weitere Informationen zum „Arche-Projekt“ gibt es im Internet unter https://www.g-e-h.de/arche-projekt. Der Tierpark im Tannenbusch wird von der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen betrieben. In dem Tierpark leben rund 150 Tiere. Sie sind Eigentum der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

(mvs)