Unwetter: Kein Unterricht an drei Schulen
Auch in Dormagen ist der Alltag noch lange nicht wieder eingekehrt.
Dormagen. Vollalarm herrschte wegen des Unwetters am Montagabend auch bei der Feuerwehr Dormagen. Zu 26 Einsätzen mussten die Helfer ausrücken. Neben entwurzelten Bäumen und schweren Ästen, die vielfach auf Straßen und Häuser fielen, war ein Schwerpunkt der Stürzelberger Rheinhafen. Dort drohte ein 780 Tonnen schwerer Kran von der Kaimauer in den Fluss zu stürzen.
„Die Rheinschifffahrt musste aus Sicherheitsgründen vorübergehend komplett gesperrt werden“, berichtet Feuerwehrleiterin Sabine Voss. Auch am Dienstag noch war der Rhein an dieser Stelle nur einseitig befahrbar, weil der Kran sich in Schräglage befand. Der Schaden für das betroffene Unternehmen dürfte in die Millionenhöhe gehen.
Die Bundesstraße 9 war am Montagabend wegen der Wassermassen und zahlreicher Äste auf der Straße nicht mehr befahrbar. Umgestürzte Bäume lagen dort auch auf dem neuen Radweg am südlichen Stadteingang. Auf der Friedrich-Ebert-Straße wurden ein Haus und ein Fahrzeug durch umstürzende Bäume beschädigt.
Die Platanen auf dem Marktplatz wurden durch das Unwetter ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am Ehrenfriedhof musste der Bereich um die Kapelle an der Ecke Römerstraße/Nettergasse wegen umgerissener Bäume abgesperrt werden.
Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume sind die Waldwege nach wie vor nicht passierbar. Das Ordnungsamt rät den Bürgern, den Wald wegen anhaltender Windbruchgefahr nicht zu betreten und allgemein auf den Straßen besondere Vorsicht walten zu lassen.
Das Unwetter hat auch im Naturpark Tannenbusch erhebliche Schäden verursacht. Die Tiere im Wildfreigehege blieben glücklicherweise unversehrt. Bis auf weiteres bleibt das Erholungsgebiet für Besucher dennoch geschlossen, da akute Unfallgefahr durch herabstürzende Äste besteht.
Die Feuerwehr konnte auch am Dienstag bei Schäden an Häusern oder Bäumen nur helfen, wenn Gefahr im Verzug war. Die Einsatzkräfte waren zusammen mit den Mitarbeitern der Technischen Betriebe vollauf damit beschäftigt, die Straßen und Wege freizuräumen. Insgesamt 165 Mal mussten die Helfer ausrücken. Am Montagabend waren 120 Kräfte im Einsatz, am Dienstag noch einmal 60.
Wie gefährlich die Situation bei dem Unwetter war, musste ein Feuerwehrmann am eigenen Leib erfahren. Auf dem Weg zum Gerätehaus fuhr er mit seinem Wagen in einen umgestürzten Baum. Er kam unverletzt davon, das Fahrzeug erlitt jedoch einen Totalschaden. Der Löschzug Gohr war im benachbarten Neuss im Einsatz. Dort herrschte Großalarm wegen des eingestürzten Schützenzelts auf der Neusser Furth.
Wegen der andauernden Gefahren durch herabstürzende Äste fällt am Mittwoch der Unterricht am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, der Hermann-Gmeiner-Hauptschule und der Erich-Kästner-Schule aus. „Die Mitarbeiter der Technischen Betriebe arbeiten mit Hochdruck daran, die Zuwegungen zu den drei Schulen wieder in einen sicheren Zustand zu versetzen. Dies wird jedoch so schnell nicht möglich sein“, informiert Schuldezernentin Tanja Gaspers. Für die Kinder im Offenen Ganztag an der Erich-Kästner-Schule wird eine Notgruppe in der Realschule eingerichtet. Nähere Auskunft unter der Telefonnummer 02133/257-240.
Auch die Spielplätze sind nach dem Unwetter vorsorglich gesperrt worden. Bevor die Stadt sie wieder zur Benutzung freigibt, kontrollieren Mitarbeiter der Technischen Betriebe zuerst, ob noch Gefahren durch nicht mehr standsichere Bäume und lose Äste bestehen.
Eine erste Schadensbilanz nach dem Unwetter liegt inzwischen auch zu den Zerstörungen an städtischen Gebäuden vor. Der größte Einzelschaden entstand durch den 30 Meter hohen Baum, der auf das Dach des Seniorentreffs „Alte Schule“ in Hackenbroich stürzte. „An zahlreichen Dächern sind außerdem Dachziegel abgetragen worden“, berichtet der zuständige städtische Eigenbetriebsleiter Uwe Scheler. Davon betroffen sind unter anderem die Grundschulen in Horrem, Stürzelberg und Gohr sowie die Sporthalle der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule.
Im Schulzentrum Mitte wurden teilweise Bleche an den Dachrändern abgerissen. Wegen des Windbruchs in den umliegenden Bäumen ist das Außengelände der Straberger Grundschule vorerst nicht nutzbar. „Der Unterricht kann dort jedoch am Mittwoch wieder pünktlich beginnen“, so Schuldezernentin Tanja Gaspers. In der Horremer Kindertagesstätte am Fichtenweg ist ein Gerätehaus von den Gewittenböen komplett zerstört worden. Red