Verendete Tiere im Park Rätselhaftes Kaninchensterben im Park

Dormagen · Im Park gegenüber der TSV-Halle sind in den vergangenen Tagen mehrere Kaninchen verendet. Zu den Zahlen gibt es unterschiedliche Angaben. Der Kreis schließt Seuchen ebenso aus wie äußere Einwirkungen.

Kaninchen sind gegen manche Krankheiten nahezu wehrlos. Wieso die Tiere im Park verendet sind, bleibt allerdings unklar.

Foto: dpa

Das Phänomen ist durchaus rätselhaft und wirft Fragen auf: Im Park gegenüber der TSV-Halle sind in den vergangenen Tagen vermehrt Kaninchen verendet. Über deren Anzahl gibt es unterschiedliche Angaben. Regine Hochhäusler, Dormagener Hundetrainerin, war vergangenen Samstag mit einer ihrer Hundegruppen dort am späten Vormittag unterwegs und hat zwischen 11 und 11.30 Uhr „mindestens 12 bis 15 tote Kaninchen“ entdeckt. Schon beim Betreten des Parks seien sie und ihre Begleiter von Passanten darauf angesprochen worden, „dass überall tote Kaninchen rumliegen“, sagt Regine Hochhäusler, die von „einem Horrorszenario“ berichtet, dass sie und ihre Gruppe im Park gesichtet hätten. „Ich könnte mich ärgern, dass ich davon keine Fotos gemacht habe“, sagt sie in der Rückschau.

Das Ordnungsamt wie das Kreisveterinäramt wurden informiert, wobei es seitens der Behörden allerdings  abweichende  Zahlen gegenüber denen von Regine Hochhäusler  gibt. „Höchstens fünf“ sagt Stadtsprecher Max Laufer, während Kreissprecher Benjamin Josephs von „fünf bis sechs“ toten Kaninchen spricht. Laufer zufolge ist das Ordnungsamt der Stadt um 12.45 Uhr informiert worden, Mitarbeiter hätten sich sofort danach auf den Weg in den Park gemacht. Vertreter des Kreisveterinäramts sind nach seinen Worten gegen 17.30 Uhr vor Ort gewesen. Definitiv ausgeschlossen ist es laut Laufer, dass die Stadt hier Giftköder gelegt habe, wie in einer zuweilen überaus emotional geführten Facebook-Diskussion geäußert wurde.

Eine denkbare Erklärung für die unterschiedlichen Zahlenangaben wäre die Möglichkeit, dass tote Kaninchen in der Zwischenzeit entfernt worden sein könnten. Im Gartenbau gebräuchliche Fahrzeuge, die Regine Hochhäusler und ihre Gruppe am späten Vormittag gesehen haben, seien indes keinesfalls solche des Grünflächenamts gewesen, da es sich bei dem Park um ein Privatgrundstück handelt, wie Laufer betont. Der Park gehört zum Chempark, genauer gesagt, er befindet sich im Eigentum von Covestro, und wird von Mitarbeitern gepflegt, wie Mauritz Faenger-Montag sagt, der Sprecher des Chempark-Betreibers Currenta. Nach seinen Worten ist allerdings im Chempark nichts von dem Kaninchensterben bekannt. Auf dem Werksgelände selbst habe es, anders als bei einer vor einigen Jahren virulenten Tierseuche, keine toten Kaninchen gegeben, sagt er.

Von einer Seuche kann auch nach Auskunft des Kreisveterinäramts diesmal kein Rede sein. „Es gab keinerlei Hinweise auf Seuchen, Vergiftungen oder äußere Verletzungen“, fasst Kreissprecher Benjamin Josephs die Erkenntnisse zusammen, zu denen das Veterinäramt gekommen ist. Die fünf bis sechs toten Tiere seien zudem zu unterschiedlichen Zeitpunkten verendet, wobei eines sogar schon ein halbes Jahr tot gewesen sei, wie Josephs berichtet. Die Einwirkung anderer Tiere, etwa Greifvögel, würde damit ebenso ausscheiden wie des Jägers Flinte.

Auch Karin Schwanfelder, die u.a. in Bergheim Leiterin eines Tierheims war, geht nicht von einer Seuche aus, wie sie in versachlichenden Posts in der Facebook-Diskussion deutlich machte. Die so genannte „China-Seuche“ (RHD) schließt sie allein schon deshalb aus, „weil die Kaninchen sich hier verkriechen“, wovon von den toten Tieren im Park keine Rede sein kann. Auch die „Kaninchenpest“ (Myxomatose), die etwa an geschwollenen Augenlidern der Kaninchen zu erkennen ist, schließt sie eher aus, da hier nicht ein ganzer Bestand verende.

 Regine Hochhäusler indes hält die Kaninchenpest für eine durchaus mögliche Erklärung, hat sie doch erst gestern im Park neben einem bereits verendeten Kaninchen ein offensichtlich sterbendes entdeckt, das an dem genannten Symptom litt.