Wie aus acht Stunden drei Minuten werden
In einer Schreinerei in Nievenheim wurde am Montag für eine neue ZDF-Vorabendserie gedreht.
Dormagen. Die Bäckerei Meuser in Nievenheim hat am Montag geschlossen. Und das aus gutem Grund: Nebenan, in der Schreinerei von Serkan Yilderim an der Conrad-Schlaun-Straße, wird für eine neue Vorabendserie des ZDF gedreht. „Herzensbrecher — Vater von vier Söhnen“ heißt die zehnteilige Familienserie über einen Pastor, der sich nach dem Tod seiner Frau als alleinerziehender Vater durchs Leben schlagen muss.
Den unkonventionellen Geistlichen halten aber nicht nur die vier Söhne — Student, angehender Abiturient, pubertierender Teenager und das Nesthäkchen — auf Trab, er hat auch gerade erst eine neue evangelische Gemeinde übernommen und eckt mit seiner Art des öfteren an. Vor allem das Verhältnis zur Gemeindesekretärin birgt Konfliktpotenzial. Die Hauptrollen spielen Simon Böer und Annika Ernst.
Auf der beschaulichen Conrad-Schlaun-Straße im Schatten der Pankratius-Kirche zeugen am Montag nur die vielen Wagen der Produktionsfirma ITV-Studios von dem, was sich in dem Hinterhof der Schreinerei abspielt. Gelegentlich kommt ein Radfahrer vorbei und lugt verstohlen in die Einfahrt, um einen schnellen Blick auf Kameras und Schauspieler zu erhaschen. Ein voller Arbeitstag ist für die Sequenz eingeplant, am späten Nachmittag geht es sogar noch weiter zu einem Ruderclub in Köln.
Regieassistentin Alexandra Stinka schätzt, dass es letztlich etwas mehr als drei Minuten in die Serie schaffen. Start von „Herzenbrecher“ sei Ende des Jahres, „ein genauer Sendetermin steht aber noch nicht fest“. Was die Schreinerei dabei für eine Rolle spielt, will sie nicht verraten.
Neben Protagonist Simon Böer ist auch der jüngste Filmsohn Maurizio Magno mit von der Partie. „Er hat offensichtlich viel Spaß an den Dreharbeiten und schlägt sich hervorragend“, erzählt Stinka. Überhaupt würden sich das 32-köpfige Drehteam plus die TV-Mimen in Nievenheim sehr wohl fühlen. „Die Leute, die man hier trifft, sind sehr nett und alles ist ausgesprochen ruhig. Einfach optimal, um zu drehen“, sagt die Regieassistentin.