Freiweilligenarbeit in Argentinien: Empanadas zum Mittagessen

Kristina Henneke aus Korschenbroich war für ein Jahr in Südamerika.

Foto: privat

Rhein-Kreis Neuss. Die Arbeit in einem argentinischen Kindergarten hat Kristina Henneke ihrem Wunschberuf näher gebracht. Fünf Monate lang engagierte sich die 20-Jährige aus Korschenbroich als Freiwillige in Córdoba, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Für Kristina Henneke war es ein ganz besonderer Moment, als ein kleiner Junge, der gerade erst sprechen lernte, ihren Vornamen sagte. „Das war ganz toll!“ Der Kleine gehörte in dem Kindergarten der argentinischen Millionenstadt zu ihren Lieblingskindern und trug mit zu Hennekes Berufsentscheidung bei.

Während ihrer Freiwilligenarbeit ist Kristina Henneke endgültig klar geworden, dass sie später beruflich mit Kindern arbeiten möchte. „Ich wusste das eigentlich vorher schon, wollte aber herausfinden, ob Kinder auch mich mögen.“ Das schöne Gefühl, von den Kindern bedingungslos geliebt zu werden, hat sie in ihren Planungen bestärkt. Kristina Henneke wird Psychologie studieren und dabei den Schwerpunkt Kinder und Jugendliche wählen.

Etwa 60 Kinder zwischen einem und vier Jahren wurden in dem Kindergarten in Córdoba betreut. Wenn Henneke morgens um 8.30 Uhr mit der Arbeit begann, trudelten die Kleinen allmählich ein. Dann wurde erst gespielt und ein wenig vorgelesen, bevor sie um 10 Uhr das Frühstück vorbereitete. Die Zutaten dafür wurden immer abwechselnd von einer Mutter mitgebracht. „Bei gutem Wetter aßen wir im Garten“, berichtet sie.

Der jungen Deutschen fiel direkt auf, dass sich die Erzieherinnen intensiv mit den Kindern beschäftigten. In kleinen Workshops brachten sie ihnen die Zahlen und die Jahreszeiten bei. „Es wurde darauf geachtet, dass die Kinder nicht nur spielen und sich selbst überlassen sind, sondern auch etwas lernen.“ Sobald es draußen warm genug war, kam regelmäßig eine Schwimmlehrerin, die mit den drei- und vierjährigen Kindern im Pool erste Arm- und Beinzüge übte.

Das Mittagessen wurde den Kindern täglich von zu Hause mitgegeben und im Kindergarten aufgewärmt. „Traditionell gibt es häufig Empanadas, mit Käse, Fleisch oder Thunfisch gefüllte Teigtaschen“, erinnert sich Kristina Henneke. Wenn alle fertig waren, wurden die ersten Kinder von ihren Müttern abgeholt, andere wurden für den Mittagsschlaf vorbereitet.

Bevor sie mit der Arbeit im Kindergarten anfing, hatte sie einen vierwöchigen Sprachkurs in Córdoba belegt. „Jetzt verstehe ich fast alles“, sagt Kristina Henneke, wobei sie sich den für Córdoba typischen Akzent angewöhnt habe. Mit argentinischen Freunden pflegt sie seit ihrer Rückkehr nach Korschenbroich im Februar weiterhin Kontakt. „Córdoba ist eine Stadt voller Jugendlicher, so dass man ständig neue Bekannte trifft.“ Red