Einsatz in Grevenbroich-Neurath Zollfahnder decken Arbeiter mit falscher Identität auf
Neurath · Bei einem Einsatz in einer Unterkunft in Neurath haben Zollfahnder mehrere Männer festgenommen. Die Arbeiter waren mit gefälschten Pässen bei einem Grevenbroicher Unternehmen beschäftigt.
Das Hauptzollamt Krefeld hat jetzt weitere Details zu einem Einsatz der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Grevenbroicher Süden bekannt gegeben. Ziel der Ermittler war eine Arbeiterunterkunft in Neurath, dort wurden am frühen Mittwochmorgen mehrere Männer vorläufig festgenommen. An dem Einsatz waren auch Bedienstete der Landes- und Bundespolizei, der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und der Ausländerbehörde des Rhein-Kreises Neuss beteiligt. Insgesamt waren 85 Kräfte mit dem Fall beschäftigt.
Ziel der Aktion war das Aufdecken von illegalen Arbeitnehmern, die sich unter Verwendung von gefälschten Identitäten als EU-Bürger ausgegeben haben sollen. Dazu sollen sie manipulierte Ausweisdokumente, die sie als Staatsbürger der Slowakei, Bulgarien, Lettland oder Litauen – allesamt EU-Staaten – auswiesen, genutzt haben.
Unter diesen Identitäten sollen die Beschuldigten ohne Erlaubnis einer scheinbar regulären Beschäftigung bei einem Industriebetrieb aus Grevenbroich nachgegangen sein.
Wie ein Sprecher des Hauptzollamtes am Freitag mitteilte, handelt es sich bei den Beschuldigten vorwiegend um Männer aus der Kaukasus-Region, namentlich aus Georgien. Insgesamt wurden in der Unterkunft elf Personen angetroffen, gegen die Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts eingeleitet wurden. Gegen neun von ihnen wurden darüber hinaus Strafverfahren wegen Urkundenfälschung eingeleitet. Zudem wurde in Neurath ein weiterer Mann angetroffen, der bereits wegen Aufenthaltsdelikten polizeilich gesucht wurde.
Die Fahnder stellten in der Unterkunft zahlreiche Dokumente sicher, neben gefälschten Pässen zählten dazu auch Original-Ausweise. Ebenfalls beschlagnahmte Handys werden nun ausgewertet, sagte ein Sprecher des Hauptzollamtes. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich Hinweise auf mögliche Drahtzieher oder gleichgeartete Fälle auf den Smartphones befinden könnten. Gegen das Grevenbroicher Unternehmen wird laut Hauptzollamt Krefeld nicht ermittelt.
Nach aktuellem Stand der Dinge habe die Firma offenbar nichts davon gewusst, dass sie Arbeiter mit gefälschten Ausweisdokumenten beschäftigte. Die Beschuldigten wurden in Gewahrsam genommen, verhört und im Anschluss an die Zuständigkeit der beim Einsatz beteiligten Ausländerbehörde des Rhein-Kreises übergeben. Dort wird nun über Ausweisungsverfahren entschieden.