Nächtlicher Einsatz am Pösenberg in Grevenbroich Feuerwehr löscht glimmenden Kohlestaub in Lagerhalle

Gustorf · In einer Lagerhalle der Firma Humintech am Pösenberg hat es in der Nacht zu Dienstag gebrannt.

Rund 35 Feuerwehrleute waren in der Nacht zu Dienstag bei der Firma Humintech im Einsatz.

Foto: Feuerwehr Grevenbroich

Alarm bei der Firma Humintech am Pösenberg: In der Nacht zu Dienstag rückten 35 Feuerwehrleute zu einem Brand aus, der im Außenbereich einer Lagerhalle des Unternehmens entstanden war. Der Einsatz erwies sich als riskant, da die Gefahr einer Braunkohlestaub-Explosion nicht auszuschließen war. Knapp 30 Minuten nach Mitternacht hatten Mitarbeiter der Firma die Feuerwehr alarmiert.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte, die unter anderem mit der Drehleiter ausgerückt waren, erweckte der gemeldete Brand eher den Eindruck eines kleineren Lagerfeuers, sagt Wehrsprecher Sebastian Draxl. Dementsprechend schnell hätten die vor der Halle lodernden Flammen gelöscht werden können. Beendet war der Einsatz damit jedoch nicht. Wie sich bei einer Kontrolle herausstellte, verbarg sich hinter der Fassade ein größeres Übel, das die Feuerwehrleute in den nächsten Stunden in Atem halten sollte: glimmender Braunkohlestaub. Humintech verarbeitet die in der Kohle enthaltenen Huminstoffe zu Bio-Dünger, der weltweit von Grevenbroich aus vertrieben wird.

„Da sich innerhalb der Fassade viel Braunkohlestaub abgelagert hatte, mussten wir äußerst behutsam vorgehen. Ein direkter Löschangriff mit Strahlrohren hätte eine Staubexplosion zur Folge haben können“, schildert Draxl. Mithilfe von Trennschleifern und Einreißhaken wurden Teile der Fassade entfernt, um anschließend den glimmenden Staub mit einem Schaum-Wassergemisch zu löschen. Gleichzeitig wurden sogenannte Nebelnägel bei den Kollegen von der RWE-Werkfeuerwehr besorgt. Dieses Spezialgerät – eine Art Löschlanze – kann mit einem Hammer durch Wände getrieben werden, um Brände in Innenräumen von außen zu bekämpfen. Vorteil dieser Technik ist, dass die Gefahr für die Einsatzkräfte deutlich reduziert wird. Erfahrungen mit diesem Gerät hatte die Feuerwehr zum Ende des vergangenen Jahres bei Schwelbränden an einer Bandanlage des Kraftwerks Neurath sammeln können. Eingesetzt wurde dieses System am frühen Dienstagmorgen jedoch nicht.

Gegen 4 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Die Kräfte der ehrenamtlichen Einheiten aus Gustorf-Gindorf, Frimmersdorf-Neurath und Stadtmitte sowie der hauptamtlichen Wache konnten wieder abrücken.

Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache laufen noch. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Sachverständigen davon aus, dass das Feuer durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde.