Nahversorgung in Neuenhausen soll verbessert werden Supermarkt für Neuenhausen

Neuenhausen · Um den geplanten Nahversorger in Neuenhausen ist es ruhig geworden. Vom Tisch ist das Thema jedoch nicht. Nächstes Jahr soll am Ortseingang gebaut werden. Auch eine Kita und neue Wohnhäuser sollen dort entstehen.

Auf einer Ackerfläche an der Wupperstraße will Norma einen Supermarkt errichten, in der Nähe ist auch eine Kindertagesstätte geplant.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Um das Projekt „Supermarkt für Neuenhausen“ ist es in den vergangenen Monaten still geworden. Eingeschlafen ist es jedoch nicht, wie so manches Gerücht behauptet – im Gegenteil: „Läuft alles nach Plan, wollen wir im nächsten Jahr beginnen“, sagt Alexander Thelen, Expansionsleiter des Discounters Norma. Zurzeit läuft das Bebauungsplanverfahren, das voraussichtlich Anfang 2022 abgeschlossen werden kann. „Aktuell peilen wir einen Ratsbeschluss im kommenden Frühjahr an“, berichtet Thelen. Danach könne es losgehen.

Auf einer Ackerfläche an der Wupperstraße – direkt am Ortseingang – plant das Unternehmen den Bau eines Supermarktes mit einer Verkaufsfläche von 950 Quadratmetern. Auch eine Metzgerei und eine Bäckerei sollen dort angesiedelt werden. Das Investitionsvolumen: „Grob überschlagen etwa dreieinhalb bis vier Millionen Euro“, betont Alexander Thelen. Damit wird Neuenhausen in absehbarer Zeit einen Nahversorger erhalten, den sich viele Bürger wünschen. „Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“

Und an noch mehr: In unmittelbarer Nähe zum Supermarkt hält Norma nach wie vor am Bau einer Kita fest. Sie soll insgesamt fünf Gruppen erhalten, in der auch Kinder unter drei Jahren betreut werden können. „Ein potenzieller Träger hat bereits Abstimmungsgespräche mit der Stadt, dem Architekten und dem Investor geführt“, sagt Thelen. Die Frage, wer die Betreuung in der neuen Tagesstätte übernehmen wird, bleibt jedoch zunächst offen – denn: „Offiziell kann ich dazu noch nichts sagen“, betont der Expansionsleiter.

Auf dem rund 15 000 Quadratmeter großen Grundstück sollen darüber hinaus eine Tagespflege mit Wohngruppen für Senioren entstehen, ebenso ein Mehrfamilienhaus sowie sechs bis sieben Reihenhäuser, schildert Thelen. Zur bestehenden Pferdekoppel hin soll eine unterirdische Entwässerungsanlage angelegt werden. Diese Bauprojekte werden gemeinsam mit privaten Investoren geplant. Was die Investition in diesem Abschnitt – inklusive Kita – betrifft: „Hier werden wir uns auf jeden Fall im achtstelligen Bereich befinden.“

Neuenhausen hat Versorgungslücken. Das haben die Macher des Grevenbroicher Einzelhandelsgutachtens festgestellt. Demnach ist das Dorf, in dem etwa 3120 Menschen leben, nur unterdurchschnittlich mit Verkaufsflächen für Nahrungs- und Genussmittel ausgestattet. Vor diesem Hintergrund hatte sich die CDU im Sommer 2019 für den Bau eines Nahversorgungs-Zentrums stark gemacht.

Wie Fraktionschef Wolfgang Kaiser berichtet, habe sich Norma seinerzeit bei ihm gemeldet und um Unterstützung für den Bau eines Supermarktes gebeten. „Nur ein Markt war mir allerdings zu wenig, da musste mehr für den Ort herausspringen“, erinnert sich der Fraktionsvorsitzende.

Dabei sei das Gespräch schnell auf den Bau einer Kindertagesstätte gekommen, weil di Stadt Grevenbroich seinerzeit dringend weitere Tagesstätten-Plätze realisieren musste – ein Thema, das nach wie vor aktuell ist. Nachdem Alexander Thelen dafür grünes Licht signalisiert hatte, stellte die CDU einen entsprechenden Antrag. „Das war ein Alleingang“, meint Kaiser.

Wird das Projekt im kommenden Jahr in Angriff genommen, könne das für Neuenhausen nur ein Gewinn sein, sagt der Fraktionsvorsitzende: „Der Ort bekommt sozusagen ein Rundum-Paket – mit Supermarkt, Kita und neuen Wohneinheiten.“ Davon werde auch die Grundschule profitieren, da sie nach dem Auszug der Kindertagesstätte die frei gewordenen Räume für den Ganztagsbetrieb nutzen könne. „Das alles wird eine starke Bereicherung für das Dorf sein“, ist sich Kaiser sicher. Die Stadt ist da weniger euphorisch: „In Neuenhausen läuft alles nach Plan“, kommentiert Rathaussprecher Lukas Maaßen.