Grevenbroich verliert Möbelhaus
Der Einrichtungs-Discount Poco gibt den Standort Am Hammerwerk auf und zieht um nach Mönchengladbach.
Grevenbroich. Die Mitglieder des Planungsausschusses haben die Einkaufsstraße „Am Hammerwerk“ am Dienstag zum Sondergebiet deklariert. Damit soll unter anderem die Ansiedlung einer Apotheke ausgeschlossen werden. Die würde nach Meinung von Politik und Verwaltung den Standort attraktiver gestalten — und damit die Innenstadt in Gefahr bringen. Wie am Mittwoch deutlich wurde, regelt sich die Sache mit der Attraktivität manchmal ganz von allein: Denn das Möbelhaus Poco gab bekannt, dass es in absehbarer Zeit seinen Sitz in den Hallen des ehemaligen Bundeswehr-Depots aufgeben wird.
„Im Februar nächsten Jahres werden wir unser Haus in Grevenbroich schließen“, betonte Firmensprecher Thomas Horschler. Damit verliert das Hammerwerk eines seiner Zugpferde. Poco lässt sich im März mit einem Discount-Einrichtungsmarkt in Mönchengladbach nieder. „Langfristige Verträge sind bereits abgeschlossen worden“, erklärt Poco-Expansions-Chef Jürgen Hildebrandt. Damit wurde auch das Aus für Grevenbroich besiegelt. Zwei Filialen auf so dichtem Raum, das ginge nicht gut. „Die Häuser würden sich gegenseitig kannibalisieren“, formuliert es Sprecher Thomas Horschler.
In Gladbach steht dem Unternehmen künftig eine Verkaufsfläche von etwa 8000 Quadratmetern zur Verfügung. „Das ist doppelt so viel wie in Grevenbroich“, meint Holscher: „Das gibt uns die Möglichkeit, unser gesamtes Sortiment vernünftig präsentieren zu können.“ Am Hammerwerk sei das aus Platzgründen nicht möglich: „Sogenannte Fachsortimente wie Tapeten, Haushaltswaren, Heimtextilien sowie Elektro- und Geschenkartikel können kaum oder gar nicht angeboten werden.“
Der Vertrag für den Markt am Hammerwerk läuft Ende Februar aus. „Bis zum letzten Tag werden wir dort noch verkaufen und die Kunden mit vielen Angeboten überraschen“, betont Vertriebsgeschäftsführer Volker Matzke. Den 25 Mitarbeitern des Möbelhauses wurde eine Übernahme am neuen Standort in Aussicht gestellt, bis auf zwei hätten alle dieses Angebot angenommen. In der neuen Filiale will Poco mit einem 90-köpfigen Personal starten, zurzeit wird eingestellt.
Der städtische Wirtschaftsförderer Ulrich Held bedauerte am Mittwoch den Umzug des Möbelhauses. Sorgen um einen Nachmieter macht er sich aber nicht. Vielmehr geht er davon aus, dass das Objekt rasch wieder vermietet werden kann. „Das Hammerwerk ist ein sehr guter Standort, der mit dem Ausbau der Straße bald noch attraktiver wird“, meint er: „Da wird sich ganz sicher schnell jemand finden.“ Interessenten gebe es bereits.