Glasfasernetz wird erst ab Anfang 2015 ausgebaut

Es gibt Probleme mit der Anbindung an den Hauptstrang des Netzes.

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Grevenbroich. Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ verschiebt den Start seiner Aktivitäten in Grevenbroich sowie den Nachbarkommunen Korschenbroich und Jüchen auf das kommende Jahr. Das bestätigte Nicole Holländer aus der Marketing-Abteilung des Unternehmens. „Wir gehen jetzt von einem Start Anfang 2015 aus.“ Hintergrund für die Verschiebung ist eine Änderung in der sogenannten „Backbone“-Anbindung. So wird der Hauptstrang für das Glasfasernetz bezeichnet. Ursprünglich sollten die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss über einen solchen Hauptnetzstrang aus dem Kreis Heinsberg angeschlossen werden.

Die Kabel-Strecke wäre über die Stadt Wegberg gelaufen, doch dort hat sich der Stadtrat gegen eine Unterzeichnung des Gestattungsvertrages für den Netzausbau ausgesprochen. „Das Thema ist jedoch noch nicht vom Tisch. Wir sind in Gesprächen und arbeiten an einer Lösung“, sagt Holländer. Zugleich würden Alternativen für die Anbindung der Kommunen im Rhein-Kreis Neuss gesucht.

Die „Deutsche Glasfaser“ möchte in Grevenbroich, Korschenbroich und Jüchen ein flächendeckendes Glasfasernetz für schnelles Internet verlegen. Es sollen neue Verteilstationen aufgebaut werden, von diesen Verteilstationen aus erhält jeder Haushalt eine eigene Glasfaserverbindung. Sie wird bis in die Wohnung verlegt. „Fibre to the Home“ nennt sich dieses Verfahren.

Das Glasfasernetz soll laut Unternehmen mindestens 100 Megabit pro Sekunde beim Up- und Download ermöglichen. Der Ausbau in Grevenbroich soll in Hemmerden beginnen.

Ob das Projekt umgesetzt wird, hängt vom Interesse der Bürger ab. Da der Bau des Glasfasernetzes und der Anschluss an die Haushalte teuer ist — die „Deutsche Glasfaser“ rechnet in Grevenbroich, Korschenbroich und Jüchen mit Investitionen von insgesamt 63 Millionen Euro —, muss eine bestimmte Anzahl von Haushalten das neue Netz nutzen. Marco Westenberg, NRW-Verantwortlicher der „Deutsche Glasfaser“, hat diese Quote stets mit rund 40 Prozent angegeben.

In Hemmerden haben sich Bürger bereits zur Initiative „Glasfaser für Hemmerden“ zusammengeschlossen, die im Ort für das Angebot wirbt. Auch eine Umfrage wurde durchgeführt. Christiane Weisenberger, die zu den Initiatoren zählt, erklärte kürzlich, man werde die 40-Prozent-Quote erreichen.

Allerdings ist nun Geduld gefragt. Das fällt vielen Bürgern im Ort nicht leicht, da das Warten auf den Projektstart nun schon seit den ersten Bürgerinformationsveranstaltungen der „Deutsche Glasfaser“ im April andauert. Carina Lucas von der städtischen Wirtschaftsförderung ist dennoch zuversichtlich, dass es bald auf den Weg gebracht wird.