Verein arbeitet Historie der Kirchen in Grevenbroich auf
Geschichtsverein lädt zu Vorträgen ein, besichtigt eine Ausstellung und erinnert an die Pogromnacht.
Grevenbroich. Mit zwei spannenden Themen der Kirchengeschichte befasst sich der Geschichtsverein Grevenbroich in diesem Herbst. Am Donnerstag referiert Mike Kunze vom Geschichtsverein Meerbusch zum Thema „Das Paradies brennt. Das Ende der Klosterlandschaft am Niederrhein in der großen Säkularisation von 1802“. Beginn ist um 20 Uhr im Alten Schloss (Roter Saal).
„Nach der Besetzung des Rheinlandes durch die Truppen Napoleons wurden auch im heutigen Stadtgebiet alle Klöster aufgelöst und ihr umfangreiches Vermögen verkauft“, erklärt Friedrich Schmitz, Vorsitzender des Geschichtsvereins Grevenbroich. Ins frühere Wilhelmitenkloster in Grevenbroich sei eine Textilfabrik eingezogen, später beherbergte der Komplex das Krankenhaus. „Aus dem Kloster Welchenberg wurde ein Bauernhof, auch Kloster Langwaden wurde fortan landwirtschaftlich genutzt.“
Rund 1000 Jahre weiter in der Geschichte zurück geht Professor Hans-Georg Kirchhoff in seinem Vortrag zur „Christianisierung und Entstehung der Kirchengemeinden in und um Grevenbroich“ am Dienstag, 4. November, in der Villa Erckens. „Im 8. Jahrhundert nach Christus kam der heilige Liudger mit elf anderen Missionaren ins heutige Kreisgebiet, wollte hier ein Kloster gründen“, berichtet Schmitz. Doch die Missionare seien auf wenig Zuspruch gestoßen, „die Menschen beteten weiter ihre heidischen Götter an“. Der Historiker Kirchhoff hat sich mit der Frage befasst, wo das Kloster gegründet werden sollte.
Noch weitere Veranstaltungen hat der Verein geplant: Für Donnerstag, 30. Oktober, ist eine Führung durch die Ausstellung „Grevenbroich und der Erste Weltkrieg“ im Museum vorgesehen, am Sonntag, 9. November, wird in einer Gedenkveranstaltung in der Villa Erckens an die Reichspogromnacht 1938 erinnert. Infos zu allen Terminen gibt es online. cso-
www.geschichtsverein-grevenbroich.de