Hemmerden macht nicht schlapp
Rund 600 Teilnehmer zogen am Sonntag durch die Straßen von Hemmerden.
Grevenbroich. Unter dem Sessionsmotto „Täterä und Paperlapapp — in Hemmerde macht kener schlapp“ hatten die Jecken im höchstgelegenen Grevenbroich Stadtteil die närrischen Tage verbracht. Und unter diesem Motto sammelten sich annähernd 600 toll verkleidete Männer und Frauen, Jungen und Mädchen und wieder zahllose Kinder am Sonntag am frühen Nachmittag an der Pfannenstraße, um durch die Straßen des Dorfes zu ziehen.
Der Hemmerdener Umzug ist auf die Idee eines Schützenzuges zurückzuführen. Am Anfang waren es nur einige Dutzend, inzwischen melden sich jedes Jahr immer mehr Teilnehmer an. Zugleiter Alexander Mausberg sagt: „Wir sind Stolz, dass wir so viele Kinder dabeihaben. Zunehmend gibt es auch Anmeldungen aus den Nachbardörfern.“
Viele Besucher kommen zu Fuß aus dem nahe gelegenen Bedburdyck sowie aus Gierath, Damm und Aldenhoven, so auch Beatrix Baum. Die 39-jährige Krankenschwester war mit ihrem Sohn David nach Hemmerden gekommen, weil dessen Fußballmannschaft am Zug teilnahm. Stolz wurde der junge Nachwuchskicker immer wieder fotografiert. „Ich habe eigentlich nicht viel mit Karneval am Hut. Okay, der Sohn hat es vom Kindergarten mitgebracht, mein Ding ist es nicht. Aber was die hier in Hemmerden auf die Beine stellen, ist schon irre. Das gefällt mir.“
Tatsächlich waren wunderbare Kostüme zu sehen, darunter Gärtnerinnen und Schlümpfe oder die Schwarzen Panther, eine Football-Mannschaft. Schon seit Jahren gehören die „Hemmerdener Bömmelchen“ mit zum Zugbild. Köche, Kakteen und Hippies vervollständigten das bunte Bild.
Einen Wermutstropfen gab es zu verkraften. Das Ordnungsamt hatte das Gelände rund um die Pfarrkirche St. Mauri gesperrt. Man befürchtete, jemand könnte die rund drei Meter hohe Mauer herunterfallen. So patrouillierten oben auf dem Freigelände drei Securitymitarbeiter, während unten Zugteilnehmer und Besucher ausgelassen feierten.
Nach dem Umzug ging es für Viele ins Zelt auf dem Kirmesplatz. Hier wurden dann auch die besten Kostüme prämiert. Dem Vernehmen nach sollte bis nach Mitternacht gefeiert werden.