Künstlerin Margret Schopka mit Kunstpreis ausgezeichnet
Künstlerin Margret Schopka mit Kunstpreis ausgezeichnet.
Grevenbroich. Die Künstlerin Margret Schopka macht in ihrer Land Art die Landschaft zum Malgrund.
Oder sie holt die Natur ins Atelier, etwa mit ihren „Blütenteppichen“, von denen einer in der jetzt zu Ende gegangenen Jahresausstellung der Galerie Judith Dielämmer gezeigt wurde.
Am Sonntag verlieh ihr die Galerie den Kunstpreis 2014. Mit vielen Dielämmer-Aktiven verbindet sie das gemeinsame Engagement in der Künstlerinnen-Gemeinschaft GEDOK A 46. am Konzept des Kunstpreises schätzt sie vor allem, „dass Künstler andere Künstler auszeichnen, ganz ohne Konkurrenzdenken.“
Margret Schopka lebt seit 20 Jahren in Overath. 1943 in Hamburg geboren, studierte sie dort Malerei und weitete das Repertoire ihrer Materialien schon bald aus: Neben Farben kommen Blütenblätter und andere Fundstücke aus der Natur zum Einsatz, als Malgrund verwendet sie gern Teppiche.
Mal bearbeitet sie die Rückseite der Auslegeware, bei anderen Arbeiten ist noch das (Blumen-)Muster von Omis Teppich zu erkennen. Oder die Künstlerin kombiniert Malerei mit Fotografie zu überraschenden Collagen. Sogar einen Sessel hat sie einmal komplett mit Blütenblättern bezogen.
Eines jedoch ist allen ihren Arbeiten gemeinsam: Wie ein roter Faden zieht sich die Natur durch Margret Schopkas Schaffen. Selbst ihre Porträtgemälde muten ein wenig wie geologische Formationen an. In aufwendiger Mischtechnik hat die Künstlerin Farbschichten aufeinandergehäuft und anschließend ältere Farbaufträge wieder freigekratzt.
Die Natur in all ihrer Vergänglichkeit ist auch Thema ihrer Landart. Die Arbeiten entstehen unter freiem Himmel mit den Materialien, die Margret Schopka dort vorfindet: Sand, Moos, Pflanzenteile.
Als unerschöpfliche Fundgrube hat sich Island erwiesen, die Heimat ihres Mannes, wo die Künstlerin beispielsweise den Strand mit Sand-Ornamenten verziert. Es ist eine vergängliche Kunst, „im positiven Sinn bescheiden“, wie es Galeriemitglied Inge Broska in ihrer Laudatio formulierte.
Die zarten Sandmuster, für die ein Tischtuch mit Lochstickerei als Schablone diente, werden bereits von einem Windhauch oder dem nächsten Regenschauer zerstört. Am Strand spült spätestens die nächste Flut das Kunstwerk fort — was bleibt, sind Fotografien.
Eine Auswahl dieser Bilder wird im April auch in der Galerie Judith Dielämmer zu sehen sein, wenn die Preisträgerin mit einer Einzelausstellung einen Überblick über ihr Oeuvre gibt.