Neue Bild-Text-Installation für das Museum
Das Museum Villa Erckens hat mit Sponsorengeldern die Bild-Text-Installation „Großraumbagger“ erworben.
Grevenbroich. Über eine besondere Neuerwerbung können sich die Organisatoren des Museums Villa Erckens im Stadtpark freuen. Zwar ist die Bild-Text-Installation „Großraumbagger“ von Thomas Kling und Ute Langanky bereits seit Frühjahr dort zu sehen. Seit Montag gehört sie aber auch offiziell dem Museum.
Der 2005 verstorbene Dichter und Schriftsteller Thomas Kling lebte und arbeitete zwischen 1995 und 2002 gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Ute Langanky, auf der Raketenstation Hombroich. In Kritikerkreisen gilt der 1957 geborene Kling als einer der bedeutendsten Dichter seiner Generation.
Der gezeigte Text entstand im Jahr seines Todes, angeregt durch ein Gemälde von Ute Langanky. Eine abstrakte Arbeit in Erdfarben, geschichtet wie die geologischen Ablagerungen, die der Tagebau ebenso wegbaggert wie die Ortschaften auf der Erdoberfläche. Mit den Auswirkungen des Tagebaus setzt sich Klings kurzes, pointiertes Gedicht auseinander.
Wie in einem Brennglas fasse die Gesamtheit beider das große Thema der Dauerausstellung zusammen, erklärt Kulturdezernent Michael Heesch. Es gehe um Landschaft, die vom Menschen verändert wird und ihrerseits den Menschen präge. An prominentem Ort im Veranstaltungsraum des Museums platziert, stimmt die Installation auf die Dauerausstellung ein.
Die Anfänge gehen zurück ins Jahr 1988, als Ute Langanky noch in Köln als Malerin arbeitete — also räumlich weit entfernt von den Baggergruben. „Trotzdem hat mich das Bild schon immer an die Tagebau-Situation erinnert“, sagt die Künstlerin rückblickend.
Den Brückenschlag schaffte das Museum, als es im Zuge der Neukonzeption eine Zusammenarbeit mit dem Künstlerpaar anregte. Die daraus hervorgegangene Installation „Großraumbagger“ war Teil von Langankys Ausstellung „Erftbilder + Farbfelder“, der ersten Wechselausstellung nach Neueröffnung des Hauses. Seit Frühjahr 2012 ist es als Leihgabe im Hause zu sehen.
Mit Thomas Klings Text hat das Museum auch in literarischer Hinsicht eine starke Position geschaffen, sagt Langanky, die in Hombroich das Thomas-Kling-Archiv mit dem literarischen Nachlass des Dichters betreut.
Möglich wurde der Erwerb der Arbeit durch Gelder der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss, des Kunstvereins sowie von Hans-Joachim Onkelbach und Christel Onkelbach-Rheydt.
Aufgrund der angespannten Haushaltssituation hofft Kulturdezernent Michael Heesch auch in Zukunft auf Sponsoren. Ganz oben auf seiner Liste der nötigen Investitionen stehen ein neuer Außenanstrich und Sanierungsarbeiten an den Stuckfassaden der Museumsvilla.