Wie Kinder für Technik begeistert werden

Hydro finanziert Projekt „TuWaS!“ an der St. Josef-Schule in der Südstadt.

Grevenbroich. An der St. Josef-Grundschule in der Grevenbroicher Südstadt lernen die Schüler manchmal ein wenig anders als ihre Altersgenossen an anderen Schulen. Sie kommen seit einem Jahr in den Genuss, an dem Projekt „TuWaS!“ teilzunehmen.

Dieses Projekt soll bei den Grundschülern das Interesse an Naturwissenschaften und Technik wecken und wird nur durch ein Firmensponsoring möglich. Denn die Teilnahme kostet pro Schuljahr 2000 Euro. Ein Betrag, den das Grevenbroicher Hydro-Werk für die St. Josef-Schule übernahm, wie Werksleiter Stefan Kästner erklärt: „Die Kooperation mit der Grundschule liegt uns sehr am Herzen. Es wird heute immer schwieriger, Berufseinsteiger für die Industrie zu interessieren. So bietet sich uns die Möglichkeit, schon junge Kinder an Technik heranzuführen.“

Dass nicht alle Grundschullehrer ohne Weiteres Technik, Biologie oder Chemie unterrichten können, liegt auf der Hand. Hilfe bietet die Kölner IHK, die das Projekt betreut und vermittelt. In Kursen werden die Lehrer weitergebildet und erhalten das Rüstzeug für die Arbeit mit den sechs verschiedenen Forschungskästen des „TuWaS!“-Programms.

Die Klasse 4c der St. Josef-Schule beschäftigt sich in dieser Woche mit dem Chemiebaustein. Die Kinder untersuchen fünf verschiedene Substanzen auf ihre Eigenschaften. Sie gehen sehr gewissenhaft vor und notieren ihre Ergebnisse genau.

Klassenlehrerin Brigitte Windscheid steht für Fragen bereit, lässt die Schüler aber weitestgehend eigene Beobachtungen machen. Für sie bedeutet das Projekt mehr Arbeit, die sie jedoch gerne auf sich nimmt. „Ein solch qualifizierter Unterricht wäre ohne die Materialien, die wir jetzt zur Verfügung gestellt bekommen haben, nicht möglich“, erklärt die Pädagogin. Sie investiert 16 Doppelstunden ihres Unterrichts in das Projekt, das sie in ihre Planung einbezieht.

Die ungewöhnliche Partnerschaft zwischen Industrie und Schule wurde vom Schulpflegschaftsvorsitzenden Christoph Glasmacher vermittelt. Glasmacher ist Vater eines Schülers und arbeitet im Neusser Hydrowerk.