Balu ist ein Huhn zum Streicheln
Sarah Schneiders hat ein ungewöhnliches Hobby. Sie züchtet seltene Zwerghühner.
Holzbüttgen. Wer in Holzbüttgen an der Kleingartenanlage vorbei Richtung Georg-Büchner-Gymnasium geht, hört es quaken und gackern. Das kommt aber nicht von gewöhnlichen Enten und Hühnern, sondern von ganz besonderen Rassen.
Den Garten von Familie Schneiders teilen sich chinesische Laufenten und Chabos. Die Rassegeflügelzucht ist bei Schneiders bereits in der fünften Generation angekommen.
Die 21-jährige Sarah und ihr jüngerer Bruder Andreas pflegen ein Hobby, das unter Gleichaltrigen kein zweites Mal vorkommt. Die beiden sind neben einer Schülerin auch die jüngsten Mitglieder im Rassegeflügelzuchtverein Büttgen. "Ich züchte, seitdem ich laufen kann", sagt Sarah Schneiders. Ihr gehören 15 Chabos, eine Rasse der Zwerghühner.
Nur drei bis vier weitere Züchter von ihnen gibt es in ganz Deutschland. "Die Rasse ist selten und auch schon sehr alt, das macht mich schon stolz", sagt die 21-Jährige. "Dann kümmert man sich auch gerne um sie." Das bedeutet, die Tiere morgens aus dem Stall auf die Wiese lassen und abends füttern. Ein- bis zweimal die Woche ist Großputz in den Ställen. Chabos zeichnen sich durch kurze Beine und ein seidiges Gefieder aus. Die Tiere sehen aus, als könnte man sie bürsten.
Da Sarah Schneiders’ Tiere ein weißes Federkleid tragen, bedarf es nach einem Tag in Regen und Matsch einer umfangreichen Säuberung. Und weil die Federn der Chabos nicht wasserabweisend sind, muss sie dann auch mit dem Fön nachhelfen. Die Tiere sind nicht nur der jungen Frau ans Herz gewachsen, die Zuneigung stößt auf Gegenliebe. "Manchmal folgt mir ein Huhn bis zur Haustür. Es würde sogar ruhig auf dem Sofa sitzen und sich streicheln lassen", weiß Sarah Schneiders, die ihren Tieren auch Namen gibt. So leben bei ihr etwa Charlie und seine drei Hennen oder Balu und seine Crew.
Einmal im Jahr stellt der Rassegeflügelzuchtverein Büttgen seine Tiere im Georg-Büchner-Gymnasium bei einer Schau aus. Am Wochenende, 6. und 7. November, sind zwölf verschiedene Rassen zu sehen - anfassen und streicheln ausdrücklich erlaubt. "Das ist wie ein praktischer Biologieunterricht", sagt Sarah Schneiders. Der Verein organisiert ein passendes Quiz und eine Verlosung.