CDU-Chef Lars Christoph: Wirbel um Wohnsitz

Verwaltung prüft, ob CDU-Chef Lars Christoph seinen Lebensmittelpunkt in Kaarst hat.

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Kaarst. Sieben Wochen nach der Kommunalwahl kehrt zum Sommerloch Ruhe ein. Doch für Lars Christoph ist diese Zeit alles andere als entspannt. Der CDU-Chef muss sich Anschuldigungen stellen. Die Vorwürfe: In Köln sei nicht nur sein Arbeitsplatz und Zweitwohnsitz, sondern auch sein erster Wohnsitz. Damit würde Christoph seinen Sitz im Kaarster Stadtrat verlieren.

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Die Behauptungen seien nachweisbar falsch, stellt der Fachanwalt für Verwaltungsrecht in einer persönlichen Erklärung klar: „Von Geburt an bis heute habe ich in Kaarst durchgehend meinen Erstwohnsitz. Hier sind mein Lebensmittelpunkt und meine Heimat.“

So weit, so gut. Doch die Lage ist ernster: Denn nachdem Ende Juni im Rathaus ein Einspruch wegen mangelnder Wählbarkeit von Lars Christoph eingegangen ist, musste die Verwaltung aktiv werden. Gegenwärtig wird geprüft, ob der CDU-Chef seinen Lebensmittelpunkt nicht mehr in Kaarst hat. Damit würde er sein Mandat verlieren.

Schon vor der Wahl am 25. Mai hatte ein ehemaliges CDU-Mitglied eine Überprüfung des Sachverhalts bei der Stadt beantragt. „Wir haben daraufhin den Wahlprüfungsausschuss informiert“, sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Es habe damals jedoch im Ausschuss kein Zweifel bestanden, der Wahlvorschlag sei unproblematisch und damit akzeptiert worden.

Bis zum kommenden Wahlprüfungsausschuss und Stadtrat, der erst nach den Sommerferien tagt, prüft die Verwaltung juristisch, was an Sachargumenten vorgetragen wurde. An Spekulationen über eine gezielte Intrige oder verspätete Racheaktion will sich der Bürgermeister nicht beteiligen.

Der Parteichef hat eine einstweilige Verfügung gegen das ehemalige CDU-Mitglied erwirkt, die hat das Landgericht Düsseldorf auch nach dessen Widerspruch bestätigt.