Die Filme in Kaarst laufen weiter
Schon im Januar soll der erste Film aus dem digitalen Projektor über die Leinwand flimmern.
Kaarst. Kaarster Kinofans können aufatmen. Der städtische Haushalt ist beschlossen, damit wurde auch die Anschaffung des digitalen Filmprojektors abgesegnet. „Mit viel Glück können wir schon am 15. Januar den ersten digitalen Film zeigen, spätestens soll es aber am 29. losgehen“, verspricht Kulturmanager Klaus Stevens. „Wir wollen den Projektor so schnell wie möglich anschaffen.“
Am Mittwoch lief mit „Frau Ella“ der letzte analoge Film im Albert-Einstein-Forum von der Rolle, 92 Besucher waren im Kino. Da nun auch die letzten Filmverleiher ab 2014 von analoger auf digitale Technik umstellen, war die Anschaffung des neuen Projektors, der im Haushalt mit 45 000 Euro veranschlagt ist, notwendig geworden. Die volle Summe wird die Stadt aber nicht zahlen müssen — das Land beteiligt sich mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent an den Kosten.
Die Kooperation mit dem Neusser Hitch-Kino, das bisher auch das Kino in Kaarst betrieben und selbst für die Technik und den Filmvorführer gesorgt hat, läuft mit Ende dieses Jahres ebenfalls aus. „Wir werden wahrscheinlich einen neuen Vertrag mit der Schauplatz Langenfeld GmbH abschließen“, sagt Stevens. Noch ist nichts unterschrieben, aber die Stadt soll zukünftig der Kino-Betreiber werden, die GmbH liefert die Filme. „Es war schon lange geplant, dass der Vertrag nicht verlängert wird“, sagt Detlef Ritz vom Hitch. Der alte analoge Projektor wird nun abgebaut und dann vielleicht im Neusser Kino als Deko aufgestellt. „Vielleicht wird er auch verschenkt. Verkaufen kann man den nicht mehr“, sagt Ritz.
Schon die drei letzten analogen Kopien in diesem Jahr hatte Georg Huff von der Schauplatz GmbH organisiert. „Als Betreiber eines kommunalen Kinos und des Rex Lichtspieltheaters hatten es die Langenfelder nicht ganz so schwer, an die wenigen noch vorhandenen analogen Kopien zu kommen“, sagt Stevens. Detlef Ritz vom Hitch hatte in Neuss schon vor einiger Zeit auf digitale Technik umgestellt — er musste zuletzt ausschließlich noch für den Standort Kaarst analoge Kopien für den einen Kinotag in der Woche finden. „Und das war für uns einfach nicht mehr möglich“, sagt Ritz.
Da auch die Tontechnik bisher vom Hitch-Kino kam, will die Stadt zukünftig die Anlage nutzen, die auch schon bei den Kabarett- und Kleinkunst-Veranstaltungen zum Einsatz kommt. „Das wäre ein ziemlicher Sprung nach vorn, ohne weitere Investitionen tätigen zu müssen“, sagt Stevens. Bisher liefen die Filme nur mit Stereo-Sound, die bereits installierte Anlage würde für Fünf-Kanal-Ton sorgen. „Damit würden wir in eine Kategorie kommen, die dem Kino angemessen wäre“, sagt Stevens.
Auch Filmvorführer Marijn Groenendijk soll in Kaarst bleiben. „Geplan ist, dass ich bleibe. Ich auch gern weitermachen“, sagt er. „Ich weiß nur noch nicht, inwiefern sich mein Aufgabenbereich dann in Zukunft verändern wird.“