Aus Platzmangel fertigten sie von Anfang an ihre Bahnmodell-Landschaften in Modulbauweise, die mit viel Liebe zum Detail hergestellt werden. Mit Stolz präsentieren die Kaarster Modellbahner ihre Werke jedes Jahr auf zehn Messen im In- und Ausland und pflegen freundschaftliche Kontakte zu Tüftel-Kollegen in vielen Ländern.

Alle zwei Jahre sind sie aber auch selbst Gastgeber einer internationalen Ausstellung. Im Albert-Einstein-Forum fand am Wochenende wieder eines dieser Treffen statt. Zwei Tage lang war Kaarst das Mekka für Modellbahner.

Freunde aus Belgien, den Niederlanden und der Schweiz waren angereist, um ihre neuesten Bahnanlagen zu zeigen.

Für den Kaarster Bäckermeister Wilhelm Esser sind es die Details, die so faszinieren. Beispielsweise hatte sein Vereinskollege Ewald Schulz eine Rangierlock mit einer ferngesteuerten Kupplung versehen, die es ermöglicht, an jeder beliebigen Stelle der Gleisanlage Wagons an- oder abzukoppeln.

Dies interessierte auch Familie Mänz aus Mönchengladbach. Vater Alexander ist seit Kindesbeinen Stammbesucher der Kaarster Modellbahnausstellung und begeisterter Modellbauer. „Ich könnte so feine Arbeiten nicht ausführen, dazu fehlt mir das Geschick“, meinte er.

Alle drei Kinder hat er bereits mit seinem Hobby angesteckt. Florian (10) liebt das genaue Bauen und Tüfteln, Jan-Luca (6) steht mehr auf Autos. Die Anlage aus ’s-Hertogenbosch bauten die Niederländer aus Pappe und Papier, Bausätze kämen bei ihnen nicht zum Einsatz, erklärte Corry van den Wildenberg.

Die Vielfalt der von 70 Ausstellern gezeigten Anlagen erfreute den Kenner, elektronische Finessen und Liebe zum Detail waren auch in diesem Jahr auf dem Vormarsch. „Die Modellbahn aus den Nachkriegsjahren erfreut heute nur noch das Enkelkind, große Kinder brauchen mehr Finesse“, sagte MAK-Vorsitzender Peter Timm.

Im nächsten Jahr sind die Kaarster Modellbahner mit ihren H0-Strecken mit ihrer Ausstellung an der Reihe, die MAK dann in zwei Jahren wieder.