Grenadierzug sammelt Spielzeug für Kinder in Not
„Kleine Kaarster“ veranstalten Hilfsaktion seit 1998. Stofftiere, Puppen, Kleidung und sogar ein Fahrrad werden abgegeben.
Kaarst. Seit 1998 sammelt der Grenadierzug "Kleine Kaarster" Spielzeug für Kinder. Damals stellten die Schützen innerhalb kürzester Zeit eine Spendenaktion für ein Flüchtlingslager in Bosnien auf die Beine. Seit mehreren Jahren widmen sie ihre Spielzeugsammlung im Advent nun den Kindern in Piatra Neamt.
"Es ist eine der ärmsten Regionen in Rumänien. Nicht jeder hat fließend Wasser, die Toiletten sind draußen", sagt Axel Thurner. Er war vor zwölf Jahren als Berufssoldat auf Nato-Einsatz im ehemaligen Jugoslawien und erlebte ärmliche Zustände.
Die ersten Spenden seiner Schützenkameraden übergab er damals noch persönlich. Heute arbeiten die "Kleinen Kaarster" mit dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und dem Missionskreis Osteuropa der katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus in Süsterseel zusammen.
Der ehemalige Kaarster Pastor Monsignore Winfried Pilz, zehn Jahre Präsident des Kindermissionswerks und heute Pfarrer der deutschen Gemeinde in Prag, ist Schirmherr der Spielzeugsammlung.
Der Missionskreis Osteuropa wird die gesammelten Sachen der Kaarster mit 600 weiteren Weihnachtspäckchen am Donnerstag nach Piatra Neamt liefern lassen. Dort werden sie den Schwestern des italienischen Ordens Fundatia Vincenzina Cusimano und dem Deutschen Forum in Piatra Neamt übergeben.
Die Spielzeugsammlung hat sich inzwischen eingespielt. Der Lkw parkt ganz nah an der Hauswand des katholischen Pfarrzentrums, durch ein Fenster werden die Kartons verladen.
"Inzwischen bekommen wir die Spenden bereits gut verpackt in Kartons. Das erleichtert uns die Arbeit", sagt Frank Fürwentsches. Mehrere original verpackte Märklin-Eisenbahnen sind eine besondere Ausnahme, doch weitere Spielsachen bekannter Markenhersteller sind noch gut erhalten.
Stofftiere, Puppen, Kleidung und sogar ein Fahrrad werden abgegeben. "Einige Bürger bringen uns Kartons mit Konservendosen und Hygieneartikel vorbei", sagt Fürwentsches.
Den Zielort ihrer Spendenaktion konnten die "Kleinen Kaarster" bisher nicht selbst besuchen. Aber sie bekommen regelmäßig Briefe und Fotos aus Rumänien. Häufig verpacken die Ordensschwestern das Spielzeug, um es in den Kinderheimen als richtige Weihnachtsgeschenke zu verteilen.