Ikea-Umzug verzögert sich
Pläne müssen den Bürgern erneut zugänglich gemacht werden.
Kaarst. Sah es noch Ende des vergangenen Jahres so aus, als befände sich die Verlagerung des Ikea-Marktes in den Kaarster Osten auf einem guten Weg, ist jetzt wieder alles offen. Da sich die gesamte Planung im Vergleich zu den 2011 offengelegten Plänen verändert hat, müssen Gutachten und Konzepte noch einmal den Bürgern zugänglich gemacht werden. Das hat der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss in seiner vergangenen Sitzung beschlossen.
Geändert hat sich vor allem der Straßenverlauf. Das geplante Rampenbauwerk muss aus technischen Gründen um zirka 40 Meter nach Osten verschoben werden. Außerdem sind nun im Bereich südlich der L 390 Anpassungen an der Darstellung der Verkehrsflächen vorgesehen. Die neue Planung berücksichtigt im nördlichen Bereich ein Bodendenkmal, indem ein bislang als Gewerbefläche dargesteller Bereich nun als Grünfläche ausgewiesen wird. Gleiches gilt für die östlich des Gebäudes dargestellte Gewerbefläche.
Nachdem die Pläne bereits vom 12. Dezember 2011 bis zum 13. Januar öffentlich ausgelegen haben, können Bürger nun erneut Einblick in die Ziele und Zwecke der Änderung des Flächennutzungsplans, den Umweltbericht sowie die wesentlichen Auswirkungen der Planung nehmen.
Eingesehen werden können die Pläne zwischen dem 8. März und dem 11. April, montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Infobüro Planen und Bauen im Rathaus Büttgen und nach Vereinbarung. Stellungnahmen können schriftlich bis zum 11. April eingereicht werden.
Teil der veröffentlichten Pläne ist auch ein detaillierter Umweltbericht, der vom Ingenieurbüro Selzner aus Neuss erarbeitet und für die erneute Offenlage aktualisiert wurde. Der Änderungsplan ist mit der Inanspruchnahme von rund 12,4 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verbunden.
Als besonders erhebliche Auswirkung stellt der Bericht vor allem die umfangreiche und nicht kompensierbare Beanspruchung schutzwürdiger Böden und den Verlust von Nistplätzen für Vögel dar. Als kritisch stuft das Umweltgutachten auch die Veränderungen des Landschaftsbildes durch das Rampenbauwerk ein. „Aufgrund der Aufgeräumtheit der Landschaft ist dies mit relativ deutlichen Beeinträchtigungen verbunden“, heißt es in dem Bericht. Besondere Aufmerksamkeit müsse daher auf einer „grünordnerisch hochwertigen Gestaltung“ liegen.
Als Eingriff von mittlerer Erheblichkeit weist der Umweltbericht außerdem die Rodung von Gehölzen und die Verdrängen des Hof-Cafés und der damit verbundene Verlust erhaltenswerter Bausubstanz aus.
Nach der erneuten Offenlegung der Gesamtpläne erfolgt die Prüfung und Abwägung der eingegangenen Bedenken und Anregungen. Berücksichtigt werden dabei die Stellungnahmen aus beiden Offenlegungs-Terminen.