Infoveranstaltung zur Ikea-Planung: Anwohner üben Kritik
Zur Info-Veranstaltung im Café Buxbaum kamen dutzende Anwohner. Viele übten Kritik.
Kaarst. Ikea will sich vergrößern. Seit Jahren sucht die Stadt ein Grundstück für eines der wichtigsten Unternehmen in Kaarst. Im Gewerbegebiet Hüngert II wurde der Möbelriese fündig. Am Mittwoch legte die Stadt nun nun die Pläne im Café Buxbaum in Holzbüttgen aus. Dutzende Anwohner, aber auch Neusser kamen, um sich über die Planungen zu informieren, und den Fachleuten der Stadt Fragen zu stellen oder Kritik zu äußern. Denn obwohl die Vorbereitungen schon Jahre laufen, fühlen sich viele Anwohner schlecht informiert.
So auch Karl-Heinz Jana, der seit vielen Jahrzehnten am Hüngert lebt und endlich erfahren wollte, was genau die Stadt vor seiner Haustür plant. „Wir Anwohner wurden in der ganzen Zeit nicht einmal von der Stadt angeschrieben“, sagt er. Jana findet den Umzug des Unternehmens sinnlos und die neue Verkehrsführung zu kostspielig.
Stefan Ropertz’ Kritik fällt noch härter aus: „Das gehört hier nicht her, das ist der Todesstoß für Holzbüttgen“, sagt der Anwohner. Die Informationsveranstaltung begrüße er zwar, doch käme zu spät, da „die Entscheidung für den Bau an dieser Stelle bereits gefallen ist.“
Jürgen Schiffers aus Neuss hingegen interessierte sich aus anderen Gründen für das Bauvorhaben. Der Familienvater wohnt auf der Morgensternsheide und wollte wissen, ob bei diesem Bauvorhaben auch eine Spiel- und Freizeitfläche eingeplant sei. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn nicht nur Dekogrün entsteht“, sagt er. Denn außer einem kleinen Spielplatz gäbe es nichts für Kinder. „Es soll nun geprüft werden, wie eine Spielfläche aussehen könnte“, sagte Schiffers nach seinem Gespräch mit einem städtischen Mitarbeiter.
Sorge bereite ihm die Verbindungsstraße zwischen Holzbüttgen und der Neusser Morgensternsheide. Er befürchtet, dass dort ein reger Autoverkehr zu erwarten sei. Eine zufriedenstellende Antwort, wie diesem Problem begegnet werden soll, erhielt er nicht.
Als absoluter Fan der vorgelegten Planungen bezeichnete sich der Kaarster Horst Helmuth Odenthal. „Ich verfolge die Planungen von Anfang an. Ikea ist jetzt zu klein und muss neu bauen. Wenn dieser Neubau nicht käme, würde Kaarst erheblich verlieren“, sagt er. Doch mit Blick auf die ausgehängten Pläne schätzt er die geplante Verkehrsführung als problematisch ein. Auch sei er, wie viele der Besucher, sehr überrascht, dass der Veranstaltungsort , das Café Buxbaum, dem Ikea-Neubau weichen soll. „Wir haben den Hof gekauft, damit wir ein geeignetes Grundstück in entsprechender Größe für den Ikea-Umzug bereitstellen können, verschieben können wir das Gebäude leider nicht“, sagte Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen.