Jagd nach Stempeln im Mais
Das Maislabyrinth auf dem Fehmeshof ist seit 14 Jahren attraktives Ausflugsziel.
Kaarst. Aus dem Maisfeld von Bauer Berrisch ertönen Jubelschreie. Sophia (8) und Helena (6) gehen über einen schmalen Lehmpfad durch die zwei Meter hohen Stauden. Sie suchen gestern wie viele andere Kinder im Maislabyrinth auf dem Fehmeshof sechs versteckte Stempel. „Bisher haben wir vier gefunden, aber wir sind auch schon eine Stunde im Labyrinth unterwegs“, erzählt Sophia stolz.
Auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern können Kinder und Erwachsene im Maislabyrinth Stempel suchen und Preise gewinnen. „Der erste Preis ist eine Ballonfahrt. Man kann auch Gänse und Enten gewinnen oder das Gewicht der Familie in Kartoffeln aufwiegen lassen“, sagt Waltraud Hoffmann, Organisatorin und Lebensgefährtin von Berrisch.
Sie hat das Labyrinth vor 14 Jahren angelegt. „Von Beruf bin ich Steuerberaterin. Auf einem Termin habe ich dann einen Bauern getroffen, der großen Erfolg mit solch einem Maislabyrinth hatte. Da dachte ich, so etwas brauchen wir auch.“
Ihr Lebensgefährte war zu Beginn skeptisch, vor allem, weil er auf dem Feld Kartoffeln anbaute. „Ich musste das Feld offiziell bei ihm pachten“, erinnert sich Hoffmann. Heute ist das Labyrinth ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. „Auch für den Hofladen lohnt das. Viele Kunden kennen ihn nur durch das Labyrinth“, sagt Hoffmann.
Zwei Monate im Jahr ist das Feld zugänglich. Jeden Sonntag durchstreifen es 500 bis 800 Besucher, klettern auf die Heuburg oder essen hausgebackenen Kuchen. „Mittlerweile melden sich viele Erwachsenengruppen an“, berichtet Tochter Marion Hoffmann, die am Kuchenstand hilft.
Irene und Günter Schooldermann gehen mit ihrem Enkel Maurice und Hund Wuschel jährlich drei bis viermal durch den Irrgarten. „Während mein Mann und Maurice die ersten Stempel suchen, trinke ich ein Glas des genialen Eistees“, erzählt Irene Schooldermann. Maurice hat gestern nach einer halben Stunde die ersten drei Stempel. „Alle zu finden, ist schwer. Und wir haben sehr lange nach dem Ausgang gesucht“, berichtet der Sechsjährige. Sein Opa Günter verfolgt bei der Suche eine simple Strategie: „Wenn irgendwo ein freudiger Aufschrei ertönt, ist das verdächtig.“ Vor der Maisernte veranstaltet Waltraud Hoffmann in jedem Jahr ein Gespensterfest. „Es gibt Aufgaben im Labyrinth und die Eltern dürfen Kürbisse schnitzen.“
Das Maislabyrinth, Broicherseite 14, ist sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder zahlen zwei Euro, Erwachsene drei Euro Eintritt. Noch mehr Infos gibt es bei www.bauer-berrisch.de