Landstraßen-Mord: Mutter bricht im Gericht zusammen

Ein Versicherungskaufmann soll in Kaarst von seinem Cousin erschlagen worden sein. Chef-Ermittler sagt als Zeuge aus.

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Kaarst/Düsseldorf. Warum musste Daniel D. sterben? Der Versicherungskaufmann (35) soll im Dezember vergangenen Jahres von seinem Cousin Ulf G. (28) an einer Landstraße in Kaarst erschlagen worden sein. Als Andreas Nickesen, der Leiter der Mordkommission, am Dienstag in dem Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht aussagte, kam es zu dramatischen Szenen. Die Mutter des Opfers erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Andreas Nickesen, der Leiter der Mordkommission

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Nickesen hatte berichtet, dass Daniel D. zunächst zwei Schläge von vorne auf den Kopf bekam. Auch als der 35-Jährige schon hilflos am Boden lag, habe der Täter nicht aufgehört. „Wie kann man nur so ruhig dasitzen?“, rief plötzlich Heidi D., die Mutter des Opfers, in Richtung des Angeklagten und brach in Tränen aus. Als sie aus dem Saal geführt wurde, sprach sie Ulf G. noch persönlich an: „Du musst ja einen Riesenhass auf ihn gehabt haben.“ Der Angeklagte schaute ihr nicht in die Augen, blickte nur schweigend nach unten.

Ermittler Nickesen schilderte, wie man dem Aushilfssportlehrer auf die Spur gekommen sei. Man habe sein Auto routinemäßig überprüfen wollen, doch die Sicherheitsgurte waren entfernt. In dem Wagen wurden Blutspuren des Opfers gefunden. Außerdem schlugen Leichenhunde bei einer Hausdurchsuchung an der Waschmaschine des 28-Jährigen an.

Dabei wurde auch entdeckt, dass Ulf G. Kontakt zu 16 und 17 Jahre alten Schülerinnen suchte und Nacktfotos auf seinem Computer hatte. Er habe sogar beim Sportunterricht Filme in der Umkleidekabine gemacht. Außerdem hatte der Mann bei seinem Studium gemogelt. Nickesen: „Sein ganzes Leben war auf Lug und Trug aufgebaut. Schon seit der Schulzeit.“