39. Heft der heimatkundlichen Schriftenreihe vorgestellt 92 Seiten über den Büttgener Friedhof
Büttgen · Im 39. Heft der heimatkundlichen Schriftenreihe geht es um die Geschichte des Büttgener Friedhofs.
(seeg) Egon W. Vossen war erstaunt. „So viele Gäste wie heute hatten wir lange nicht mehr“, sagte das Mitglied des Arbeitskreises Heimatkunde der St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft Büttgen zu den rund 30 Zuhörern. Vor allem von der Prominenz des Besuchs am Montagabend zeigte sich Vossen angetan. Bei der Präsentation des 39. Heftes des heimatkundlichen Schriftenreihe war der CDU-Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling in die Pampussschule gekommen, um den Ausführungen von Vossen zu lauschen. Rund drei Jahre lang recherchierte der Autor zur Geschichte des Büttgener Friedhofs, herausgekommen ist ein 92 Seiten starkes Heft mit dem Titel „Die Geschichte des Büttgener Friedhofs“.
Vossen bedankte sich bei allen, die bei dem Buch mit Informationen, Bildern und der Bereitstellung von Unterlagen mitgewirkt haben: Angefangen beim Stadtarchiv bis hin zu Büttgener Bürgern. „Ich habe ein wahnsinniges Echo bei der Recherche empfunden“, sagte Vossen. Das Heft über die Sepulkralkultur – so der lateinische Name – ist in vier Kapitel unterteilt. Zu Beginn wird die Geschichte des Friedhofs angerissen, denn „Friedhöfe haben ihre eigene Geschichte, die es lohnt, sie aufzuzeichnen und darzustellen“, wie Vossen erklärte.
Früher wurden die Verstorbenen in der Nähe der Kirche begraben. Durch die wachsende Bevölkerung wurden die Friedhöfe außerhalb der Wohnbebauung verlagert. In Büttgen habe man mit dieser Entscheidung lange gezögert, bevor eine Fläche außerhalb des damaligen Dorfes am 31. März 1856 als Begräbnisstätte eingeweiht wurde. Laut Aufzeichnungen wurden auf einem kleinen Teil damals Mörder, Dirnen und Verbrecher begraben. 1870 gab es einen Tausch zwischen der Gemeinde und der katholischen Kirche, sodass der Friedhof erweitert werden konnte. Die Kapelle wurde erst um 1964 fertiggestellt und kostete 313 000 Mark. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fläche bis in die 1950er Jahre als Kleingartengelände verpachtet, um dem damaligen Lebensmittelmangel zu begegnen.
In den Kapiteln werden die damaligen Beerdigungsbräuche aufgezeigt und die Geschichte der Totenzettel erzählt. Den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Büttgener Soldaten widmete Vossen ein eigenes Kapitel. Zuletzt geht es um die Frage, wie Tod und Sterben sich im Volksmund widerspiegeln.
Stefan Reinelt trägt erstmals als Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatkunde die Verantwortung für das Heft. Er sei stolz darauf, dass der Arbeitskreis schon seit 40 Jahren bestehe. Verkaufsstart gleichzeitig mit dem Kalender zum Thema „Ortskernsanierung“ mit 13 Bildern ist beim Pfarrfest am 18. September. Heft und Kalender kosten je zehn Euro.