Museum in Kaarst Tuppenhof braucht mehr Parkplätze

Vorst. · Rund um die Begegnungsstätte gibt es nahezu keine Stellflächen. Die Verantwortlichen sprechen von 70, die benötigt würden.

Diese Luftaufnahme vom Gelände rund um den Tuppenhof zeigt, dass in unmittelbarer Nähe keine Parkplätze vorhanden sind.

Foto: Klaus Stevens

In den vergangenen 20 Jahren hat der Tuppenhof in Vorst eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben. Kamen anfangs 3000 Besucher pro Jahr zu den Veranstaltungen auf dem ehemaligen Bauernhof, sind es mittlerweile 11 000. Doch der Tuppenhof hat ein Problem: Es gibt nicht genügend Parkplätze. „Es konnte am Anfang niemand erahnen, welchen Erfolg diese Begegnungsstätte einmal haben wird“, sagt Jürgen Rau, Geschäftsführer des Museumsfördervereins Tuppenhof.

Derzeit gibt es nur Platz für vier bis fünf Autos, durch eine Einigung mit der Stadt Kaarst kommen weitere sieben bis acht Parkplätze an einem benachbarten Garagenhof hinzu. Das Problem: Auf diesen Plätzen parken auch die Anwohner, gerade an den Wochenenden. „Wir bräuchten rund 60 oder 70 Stellplätze – also eigentlich einen eigenen Parkplatz“, sagt Rau. „Wenn hier eine Musikgruppe mit einem Lieferwagen kommt, sind die Stellplätze schon alle belegt“, begründet er.

Wie schlimm die Parkplatz-Situation ist, belegt dieses Beispiel: Am ersten Freitag im Monat bietet der Tuppenhof eigentlich zwei standesamtliche Trauungen an, eine um 14 Uhr und eine um 15 Uhr. „Meistens bleiben die Leute noch für einen Sektempfang hier, sodass wir doppelt belegt sind. Und da die Gäste meist von weiter weg kommen, sind die Parkplätze alle schon belegt, bevor die zweite Trauung überhaupt angefangen hat“, sagt Rau.

Verwaltung wurde beauftragt, sich des Problems anzunehmen

Die Konsequenz: Es gibt nur noch eine Trauung – zum Unmut der Stadt. Diese hat das Problem erkannt und sucht nach Lösungen. Im Hauptausschuss Ende November kam die Parkplatz-Situation am Tuppenhof auf den Tisch. In einem Haushaltsbegleitbeschluss, den die Grünen eingebracht hatten, wurde über die schwierige Situation am gesprochen. Fazit: Die Verwaltung wurde damit beauftragt zu prüfen, wo neue Parkplätze entstehen könnten.

Eine Maßnahme hat die Stadt schon getroffen: Vor dem Tor zum Tuppenhof sind seit Kurzem zwei weiße Striche auf dem Boden zu sehen. Diese dienen aber nur dazu, den Rettungsweg freizuhalten, dass dieser nicht zugestellt wird. Doch das passt den Nachbarn nicht. Klaus Stevens, Pressesprecher des Museumsfördervereins, erklärt das Problem dabei: „Man kann draußen auf der Straße nicht mehr auf beiden Seiten parken, dann kommt der Bus nicht mehr durch. Die Anlieger haben natürlich auch ein Recht darauf, auf der Straße zu parken. Aber dann bleibt für die Besucher nichts mehr übrig“, sagt er.

Versuche, die Besucher über den rund 400 Meter entfernten Eustachius-Platz zum Tuppenhof zu führen, schlugen bislang fehl. „Wir haben einen Pendelbus eingesetzt, doch der ist nur zweimal gefahren, weil die Besucher ihn nicht genutzt haben“, sagt Jürgen Rau. Seiner Meinung nach kann das Problem nur in Zusammenarbeit mit der Stadt gelöst werden. Als Kompromiss schlug das Ordnungsamt sogenannte Ackerrandparkplätze bei benachbarten Landwirten vor. Doch für Rau kommt nur eine dauerhafte Lösung infrage: „Die Stadt muss das Land südlich des Tuppenhofs kaufen und dort Parkplätze für uns errichten.“ Sollte dieses Problem in naher Zukunft nicht gelöst werden, würden die Nachbarn bald schon Sturm laufen, glaubt Rau: „Und das kann niemand wollen“.