NRW DJK Holzbüttgen wird 60

Holzbüttgen · 1961 wurde der Verein aus der Taufe gehoben. Beim Festakt erinnerte Gründungsmitglied Theo Esser an die Anfänge der DJK Holzbüttgen.

 Winfried Graf, Hans-Jürgen Petrauschke, Gründungsmitglied Theo Esser, Uschi Baum, Heinz Dennis und Tobias Müller (v.l.) bei der Feier.

Winfried Graf, Hans-Jürgen Petrauschke, Gründungsmitglied Theo Esser, Uschi Baum, Heinz Dennis und Tobias Müller (v.l.) bei der Feier.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der Vorstand der DJK Holzbüttgen hatte ein weißes Zelt aufbauen lassen und den Gästen den roten Teppich ausgerollt: Der Traditionsverein existiert seit 60 Jahren. Das Fest am Samstag war ein Zweiteiler: Der offizielle Teil mit weiß gedeckten Tischen und Buffet für 120 Gäste. Dann sorgte die Band „Schroeder“ für ungezwungen gute Laune. Am Sonntag gab es Einblicke in die unterschiedlichen Abteilungen.

Georg Schröder, Sportwart der Tennisabteilung und für die Pressearbeit zuständig, gab am Samstag den Platzanweiser. Er wusste, wo sie sitzen sollten, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeisterin Uschi Baum, Stadtsportverbands-Chef Axel Volker, der Vorsitzende des Sportausschusses Dennis Oscheja, der stellvertretende CDU-Vorsitzende Guido Otterbein und viele andere wie Theo Esser. Der 82-Jährige ist das letzte noch aktive Gründungsmitglied. Mit Ehefrau Christel besucht er regelmäßig Seniorengymnastik-Kurse. Der erste Vorsitzende Tobias Müller interviewte den Zeitzeugen.

1961 hatte Esser seinen Wehrdienst abgeleistet und interessierte sich vor allem für Leichtathletik und Tischtennis. Er gründete mit einigen Gleichgesinnten, einen Sportverein. Dies geschah in der damaligen Gaststätte „Am Lindenhof“, die 1974 geschlossen wurde. Die Vereinsgründung fand am 11. Oktober 1961 statt. Tobias Müller bezeichnete das Gründungsmitglied als „die gute Seele des Vereins“.

Theo Esser machte deutlich, dass Trainingsmöglichkeiten in den Anfangsjahren Mangelware waren. Immerhin: Heute heißt sie „die kleine, alte Sporthalle“, damals, 1961, wurde sie gebaut.

Der Mitgliedsbeitrag betrug in den Anfängen eine Mark pro Monat

Die Sportler der DJK Holzbüttgen waren ihre Probleme dadurch aber nicht auf einen Schlag los: Tischtennis wurde in einem separaten Raum in der Gaststätte Bienefeld gespielt, die es längst nicht mehr gibt. Als Esser Anfang der 70er Jahre sein eigenes Haus bezog, wurde die grüne Platte in einem geräumigen Keller aufgebaut. Die Abteilung hat dann rund 20 Jahre lang Karl-Heinz Hoersch geleitet. Später führte Stefan Vollmert die Abteilung 21 Jahre lang zu großen sportlichen Erfolgen – Vollmert nahm auch an der Feierstunde teil.

Der Mitgliedsbeitrag betrug in den Anfängen eine Mark pro Monat, als Nachweis, dass bezahlt worden war, wurde eine Marke auf den Mitgliedsausweis geklebt. Sigrid Goth trat 1974 in den Verein ein und gründete die Gymnastikabteilung. Sie erinnerte sich als Zugezogene an Ulla Jakobs vom Lindenhof: „Sie hatte viele Feiern organisiert, so konnte aus Holzbüttger Bürgern und Neubürgern eine starke Gemeinschaft werden.“ Es wurde auch über den mittlerweile verstorbenen Ludwig Hautmann gesprochen, einen „Glücksfall für den Verein“. Auf sein Drängen hin wurden 1984 die Tennisplätze gebaut.

Der Verein war für neue Sportarten offen: Floorball gab es vor 60 Jahren nicht. Hier spielt die DJK in der Bundesliga. Übrigens: Für Mitglieder wie Theo Esser war der Verein immer auch ein Stück Heimat. Das wissen die Menschen offenbar wieder zunehmend zu schätzen: Die Mitgliederzahl ist in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent gestiegen.