Ortsgruppe Kaarst Noch kein neues Domizil für DLRG in Sicht

Kaarst. · Die DLRG-Ortsgruppe Kaarst würde gerne in das alte Feuerwehr-Haus in Büttgen ziehen. Das müsste aber aufwendig saniert werden, um die Brandschutz-Vorgaben zu erfüllen.

Beim Rosenmontagszug in Büttgen hat die DLRG mit ihrem eigenen Wagen kritisiert, dass sie immer noch keinen „Heimathafen“ hat. Am liebsten würden die Lebensretter das alte Feuerwehr-Gelände in Büttgen beziehen.

Foto: Stephan Seeger

Sebastian Kamp und Marcel Hellingrath wirken ein wenig frustriert. Der Geschäftsführer und der technische Einsatzleiter der DLRG-Ortsgruppe Kaarst fühlen sich auch im 50. Jahr nach der Gründung des Vereins nicht richtig angekommen in Kaarst. „Wir haben hier an der Pestalozzistraße einen Geschäftsraum, unsere Fahrzeuge stehen in einer Halle am Kullerhof in Vorst, einem alten Bauernhof“, sagt Kamp. Doch diese Halle entspricht nicht mehr den technischen Ansprüchen der DLRG. Der Hof gehört der Stadt Kaarst, seit 2003 hat die DLRG diesen angemietet. „Wir dürfen den Hof nicht so umbauen, wie wir wollen“, erklärt Kamp. Hinzukommt, dass der Mietvertrag jährlich verlängert wird. „Wenn die Stadt das Gelände irgendwann mal selbst benutzen möchte, müssen wir da raus“, erklärt Hellingrath. Wegen Brandschutz-Auflagen darf die DLRG auf diesem Hof auch keine Wartung oder Reparaturen der Fahrzeuge
durchführen.

Doch die DLRG hatte eine Idee. Als sie von dem Umzug der Feuerwehr ins neue Gerätehaus an der L 154 erfuhr, fragte sie bei der Stadt nach, ob der Verein in das alte Feuerwehrhaus neben dem Sportplatz ziehen könnte. „Da hätten wir eine echte Heimat. Wir hätten Geschäftsräume, einen Jugendraum, und eine Ausbildungsstätte. Und es ist fußläufig vom Schwimmbad aus zu erreichen“, sagt Kamp. Die DLRG war auch bereit dazu, die baulichen Mängel dieses Gebäudes mit ihren finanziellen Mitteln zu beheben. Im November 2017 gab es eine Begehung des leeren Gebäudes. Danach wurde ein Gutachten erstellt, unter welchen Voraussetzungen eine Weiternutzung möglich wäre. Trotz mehrfacher Nachfrage aber hat die DLRG dieses noch nicht zu Gesicht bekommen. „Wir kennen die Basis dieses Gutachtens nicht.

Der DLRG hat schon die Politik
um Hilfe gebeten – erfolglos

Ist die Basis die Wiederherstellung des Feuerwehrbetriebs oder die Überführung des Gebäudes in einen sicheren Zustand?“, fragen sich Kamp und Hellingrath. Der DLRG-Vorstand hat auch schon Ratssitzungen besucht und die Politik um Hilfe gebeten, doch bislang ohne Erfolg. „Irgendwie kommen wir nicht weiter“, sagt Kamp. Derzeit wird das Gebäude als Lager für das Inventar aus dem Albert-Einstein-Forum, dass derzeit umfangreich saniert wird, genutzt. Stadtsprecher Peter Böttner erklärt auf Nachfrage, dass das Interesse der DLRG an der Liegenschaft an der Driescher Straße bekannt sei. „Allerdings steht das alte Feuerwehr-Gerätehaus für keine neue Nutzung zur Verfügung“, sagt Böttner deutlich.

Zunächst müsste die Stadt umfangreiche Sanierungsarbeiten leisten, auch um die Brandschutz-Vorgaben zu erfüllen. „Diese Investition wäre unverhältnismäßig. Als Vermieter der Immobilie müsste die Stadt den Brandschutz sicherstellen“, so Böttner. Zudem sei das Grundstück wegen seiner Lage und Größe von städtebaulichem Interesse. Eine Entscheidung über die weitere Verwendung stehe aber noch aus.

„Die DLRG wurde über die Entscheidung der Stadt, die Immobilie nicht an die Gesellschaft zu verpachten, persönlich durch die Bürgermeisterin informiert“, erklärt Böttner. Kamp allerdings erklärt, dass er selbst nur beim Bürgerfrühschoppen kurzen Kontakt zu Ulrike Nienhaus hatte und er diese Information nicht als offizielles Statement wahrgenommen hatte.