Neues junges Ratsteam in Kaarst FDP will nicht mehr als Anhängsel der CDU gelten
Kaarst. · Nach dem erfolgreichen Wahlergebnis strotzen die Liberalen vor Selbstbewusstsein.
(seeg) Die Kaarster FDP ist als Gewinner aus der Kommunalwahl hervorgegangen. Die Liberalen stellen in Ursula Baum nicht nur die neue Bürgermeisterin, sondern haben mit 13,9 Prozent der Stimmen sieben Sitze im neuen Stadtrat ergattert. Astrid Werle, seit Januar Vorsitzende der Kaarster FDP, will sich allerdings nicht auf dem Ergebnis ausruhen. „Wir haben einen brillanten Wahlkampf hingelegt. Daraus wollen wir in den nächsten fünf Jahren etwas machen“, sagt sie.
Obwohl die neue Ratsmannschaft noch sehr jung ist, verfüge sie über genug Erfahrung und ist hoch motiviert: David Engelbrecht, Christoph Witthaut und Jan Günther haben bereits bei den Jungen Liberalen (Julis) mitgearbeitet, in Silke Pescher verfügt die Fraktion über eine Frau, die beruflich in einem Ministerium tätig ist und den jungen Leuten gerade in Sachen Paragraphen helfen kann. Werle gibt zu, dass das starke Ergebnis natürlich mit der Bürgermeisterkandidatin Ursula Baum zusammenhängt. „Sie trägt einen sehr großen Anteil“, sagt sie. Der ganze Einsatz im Wahlkampf habe sich ausgezahlt, „sowohl von Ursula Baum als auch vom gesamten Team“.
Liberale wählen einen
neuen Fraktionsvorsitzenden
Bereits im Vorfeld der Stichwahlen habe es Gespräche mit allen demokratischen Parteien gegeben. Wie es weitergeht, hänge vom Ausgang der CDU-Versammlung am Donnerstagabend ab. Einen neuen Fraktionsvorsitzenden werden die FDP-Mitglieder am kommenden Mittwoch auf ihrer Versammlung wählen. Der Vorstand wird dann ein Ratsmitglied vorschlagen. Welches, wollte Werle noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird ein männlicher Fraktionsvorsitzender sein. In den vergangenen Jahren war die FDP immer als Anhängsel der CDU verschrien. „Diese Zeiten sind nun vorbei“, sagt Werle: „Wir werden mit den demokratischen Parteien stimmen, wenn es in die Richtung geht, in die wir auch wollen.“ Für sie persönlich sind die Themen Wirtschaftsförderung und Mobilität wichtig. „Gelände wie der alte Ikea-Standort müssen endlich vermarktet werden“, erklärt Werle.
Von der neuen Bürgermeisterin erwartet die FDP-Vorsitzende die Umsetzung der Themen, die Ursula Baum in ihrem Wahlprogramm in den Vordergrund gestellt hat. „Dabei hat sie unsere volle Unterstützung“, sagt Werle. Wichtig ist ihr, mit allen demokratischen Parteien zu sprechen. „Wir haben alle das gleiche Ziel, nur unterschiedliche Wege“, so Werle. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass sich der Ton in den politischen Gremien wieder verbessert.
Werle selbst gehört zu den „alten Hasen“ in der FDP-Ratsmannschaft. Sie ist 2007 in die Partei eingetreten, 2014 hat sie ein Mandat im Stadtrat übernommen. „Ich bringe genug Erfahrung mit“, sagt sie.