Lange Schlangen vor dem Eingang Wiedereröffnung: Ikea zieht positive Bilanz
Kaarst. · Zwei Tage nach dem Einzelhandel hat auch Ikea wieder Kunden im Geschäft begrüßt.
Um kurz vor 10 Uhr ist am Mittwoch die Warteschlange vor dem Ikea-Eingang in Kaarst sehr lang. Sie reicht bis zum Spielplatz. Am Eingang steht ein Mitarbeiter, der den Kunden sagt, wann sie eintreten dürfen. Allerdings immer nur zu zweit. Wie alle Mitarbeiter trägt er einen Mundschutz.
Am späten Dienstagabend wurde ein Konzept zur Wiedereröffnung veröffentlicht, dass Ikea in den vergangenen Tagen gemeinsam mit der Stadt erarbeitet hatte. Das Konzept beinhaltet Regeln für die Kunden, um die Corona-Schutzverordnung einzuhalten. Sie werden gebeten, Schutzmasken zu tragen. Maximal 650 Kunden werden gleichzeitig ins Möbelhaus gelassen, der Mindestabstand von 1,50 Metern soll stets gewahrt werden. Die Stadt kann aufatmen: Die Kunden hielten sich weitgehend an die Regeln. Einrichtungshauschef Stephan Laufenberg lobte die Mitarbeit der Kunden. „Sie haben sich heute alle sehr gut verhalten, wir sind zufrieden. Unser Konzept ist aufgegangen“, sagte Laufenberg.
Kontrollen für das kommende
Wochenende angekündigt
Die lange Schlange vom Morgen sei eine Ausnahme gewesen. „Nach dem ersten Peak haben wir rund 300 bis 400 Kunden im Haus. Damit können wir gut umgehen“, sagt Laufenberg. Auch aus Sicht der Stadtverwaltung sei der Tag unproblematisch verlaufen. Brigitte Kaulen, Leiterin des Ordnungsamtes, lobt die Disziplin der Kunden: „Wir hatten weder im Eingangsbereich, noch im Haus, noch auf dem Parkplatz eine kritische Situation. Das von uns mit Ikea abgestimmte Konzept hat funktioniert“. Zugleich kündigt Kaulen weitere starke Kontrollen am kommenden Wochenende an. Draußen in der Schlange gibt es am Morgen nur Wenige, die sich über die lange Wartezeit beschweren. „Ich habe das vermutet, als ich gelesen habe, dass Ikea wieder aufmacht“, sagt ein Kunde. Ein weiterer erklärt, dass während des Shutdowns „Kleinigkeiten“ kaputt gegangen seien, die er nun neu kaufen muss. Die Regelungen nimmt er gelassen hin. „Wir können froh sein, dass wir überhaupt wieder hier einkaufen gehen können“, sagt er. Im Haus haben die Kunden so viel Platz wie selten – auch das ist dem Konzept zu verdanken. Doch warum sollte man ausgerechnet am ersten Tag nach der Wiedereröffnung einkaufen? „Ich habe am letzten Tag vor dem Shutdown in der Fundgrube etwas entdeckt, dass ich mir heute kaufen wollte“, sagt eine Kundin, die gerade ihre Einkäufe bezahlt hat. In der sogenannten Fundgrube von Ikea werden Produkte günstiger angeboten – meist handelt es sich dabei um umgetauschte Ware, die nicht mehr im Originalzustand ist oder um Ausstellungsstücke. Das Stück, was die Kundin suchte, war allerdings nicht mehr da, also hat sie das „Original“ gekauft und 50 Euro mehr bezahlt. Die Vorkehrungen findet sie gut. „Hier ist es sogar besser als in den kleineren Geschäften“, sagt sie. Dennoch empfiehlt die Kundin, besser zu Hause zu bleiben. „Noch einmal würde ich jetzt nicht unbedingt hierherkommen, dann bestelle ich die Sachen lieber“, sagt sie.
Das Restaurant ist geschlossen, genau wie der Spielplatz und das Kinderparadies Småland. Auch ein Teil der Parkplätze ist gesperrt. Das Ordnungsamt und die Polizei sind an diesem Morgen auch da und kontrollieren das Verhalten der Kunden und die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung, Bußgelder müssen sie aber nicht verhängen.