Wie turbulent war das Bezirksschießen in Ückerath?
Interview mit Andreas Pfeiffer „Es war immer mein großer Traum“
Interview Bezirksschützenkönig Andreas Pfeiffer über das Gefühl, König zu sein.
Andreas Pfeiffer: Irre. An Spannung und Dramaturgie war das eine Stufe höher als das Schießen in Kaarst. Es war nicht abzusehen, dass der Vogel fällt.
Es hat auch ziemlich
lange gedauert, oder?
Pfeiffer: Eigentlich sollte um 18 Uhr die Proklamation sein, aber wir waren nach 19 Uhr immer noch nicht fertig. Das Schießen hat anderthalb Stunden länger gedauert als geplant. Es hat zwischendurch geregnet und meine Hose war vom Knie an abwärts nass.
Mit dem wievielten Schuss ist der Vogel gefallen?
Pfeiffer: Mit dem 300.
Sind Sie stolz darauf, dass Sie der erste Kaarster Bezirkskönig nach 25 Jahren sind?
Pfeiffer: Ich bin Schütze mit Leib und Seele und sehr glücklich, dass ich nach 25 Jahren den Titel wieder nach Kaarst geholt habe.
Wie viele Termine haben
Sie in Ihrem Königsjahr?
Pfeiffer: Das kann ich nicht so genau sagen. Es gibt Pflichttermine wie die Schützenfeste der benachbarten Bruderschaften, die kirchlichen Feiertage, die Kaarster Festbälle, Schießen der Korps, Weihnachtsmarkt im Alten Dorf und Kaarst Total. Und dann kommen noch die spontanen Termine dazu.
Sie waren beim Bundesfest in Paderborn, dort hat es mit dem Schießen aber nicht so gut geklappt. Warum nicht?
Pfeiffer: Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir nichts ausgerechnet. Da hat man als Nicht-Sportschütze eigentlich keine Chance, da zählt nur der Olympische Gedanke.
Welche Eindrücke haben
Sie gesammelt?
Pfeiffer: Es war ein Erlebnis, das ganze Drumherum zu sehen.
Wann fiel der Entschluss, auf den Vogel zu schießen?
Pfeiffer: Das war sehr spontan. Meine Frau hat mir am Sonntag grünes Licht gegeben. Am Montag habe ich dann jedes einzelne Zugmitglied gefragt, ob es mich unterstützt oder ob jemand Einwände hat. Da habe ich viel Zuspruch erfahren. Es war immer mein großer Traum, einmal Schützenkönig zu sein.
Die Minister waren sofort Feuer und Flamme?
Pfeiffer: Wir haben uns an dem Montag nochmals zusammengesetzt, und die beiden waren sofort dabei. Vor allem waren von Anfang an auch die Frauen dabei, und das ist mit das Wichtigste. Ohne die Frauen funktioniert das nicht, man muss schon ein Team sein.
Sie sind jetzt seit knapp vier Monaten König. Bereuen Sie ihren Entschluss?
Pfeiffer: Auf keinen Fall. Bei all dem Terminstress und der Zeit, die man investiert, bekommt man aus allen Ecken Zuspruch, auch von Leuten, die man gar nicht kennt. Nach dem Bezirksschießen haben wir mit den Schützenkönigen eine WhatsApp-Gruppe gegründet, in der wir uns austauschen.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit dem Vorstand?
Pfeiffer: Ich bin froh, so einen gut organisierten Vorstand an meiner Seite zu haben. Das erste Gespräch war schon eine Erleichterung.