Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten Lars Christoph „Ich bin immer ansprechbar"

Interview · Der Bürgermeisterkandidat der CDU spricht über die anstehende Wahl und Themen, die ihm am Herzen liegen.

Sie haben Ihre Handynummer auf die Wahlplakate gedruckt. Hat Sie schon jemand angerufen?

Lars Christoph Tatsächlich ja. Acht Leute haben schon angerufen.

Das war ein mutiger Schritt…

Christoph Das war eine bewusste Entscheidung. Mit der Kampagne „Deine Idee für Kaarst“ möchte ich eine klare Botschaft senden und Themen wie Bürgerbeteiligung und Transparenz in den Vordergrund stellen. Ich bin immer ansprechbar.

Werden Sie die Bürger öfter in die Entscheidungen mit einbeziehen?

Christoph Ja. Es ist mein Ziel, eine positive Haltungsfrage zu Bürgerbeteiligungen in der Verwaltung zu entwickeln. Aus meiner beruflichen Tätigkeit weiß ich, dass Bürgerbeteiligungen ein wichtiges Instrument sein können, Prozesse zu beschleunigen, wenn sie frühzeitig und vernünftig eingesetzt werden. Das möchte ich im neuen Amt konsequent umsetzen.

Was haben Sie im Wahlkampf vor?

Christoph Wir machen aktuell Ortsteilspaziergänge, Videochats, Telefonsprechstunden und Infostände in allen Ortsteilen. Wir haben jetzt schon 30 Ideen zu verschiedenen Themen eingesammelt. Das läuft stark an. Wir haben noch einiges in Vorbereitung, Details werden aber noch nicht verraten.

Welche Themen wollen Sie angehen?

Christoph Da gibt es mehrere Bereiche. Das Thema Bildung in all seinen Facetten. Von den Schulbauvorhaben, die anstehen, bis hin zur Schulausstattung. Das geht in den Bereich Digitalisierung über, der auch die Verwaltung betrifft. Wenn wir bei der Digitalisierung nicht vorankommen, sind wir kein attraktiver Wirtschaftsstandort. Wenn wir uns die Gewerbegebiete anschauen, müssen wir Themen wie Nachhaltigkeit und Energetik im Blick behalten. Mir liegt auch das Thema Heimat und Lebensqualität am Herzen.

Zum Thema Lebensqualität gehört auch, dass sich Familien in Kaarst wohlfühlen und hier günstig wohnen können. Wie wollen Sie das schaffen?

Christoph Wir haben einen Immobilienboom erlebt, der die Preise nach oben getrieben hat. Da kann sich eine Kommune nicht von abkoppeln. Aber sie kann gewisse Sachen machen, um auf die Situation zu reagieren und gegenzusteuern. Wir als CDU haben zwei Programme auf den Weg gebracht: Die Eigenheimförderung und das Programm Jung kauft Alt. Außerdem müssen wir Angebote für Senioren schaffen, die ihre Häuser verkaufen und sich kleiner setzen wollen. Diesen Generationswechsel müssen wir fördern. Das Seniorenwohnprojekt am Dreeskamp, das von CDU und FDP initiiert wurde und zeitnah umgesetzt wird, wird einen Beitrag leisten. Bei den Baugebieten, die noch in Planung sind, achten wir auf einen ausgewogenen Mix von Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen, frei finanzierbaren sowie öffentlich geförderten Mietwohnungen.

Wie wollen Sie die Stadt „verjüngen“?

Christoph Es wird ein Generationenwechsel stattfinden. Wir müssen daher weiter für ausreichend Kita- und OGS-Plätze, eine optimale Schulversorgung sowie attraktive Kultur- und Sportangebote sorgen. Wir sollten zudem schauen, wie wir es schaffen, für Menschen im Alter zwischen 15 und 30 attraktiv zu bleiben. Da gehört auch die bauliche Entwicklung der Stadtmitte zu.

 Welcher Typ Bürgermeister wäre Lars Christoph? Harter Hund oder Kumpeltyp?

Christoph Einerseits habe ich den Anspruch, die Stadt gestalterisch voranzubringen. Es ist mir aber auch ein Anliegen, für die Bürger da zu sein und Probleme zu lösen. Es muss ein Mix sein. Der Bürgermeister ist auch im Stadtrat kein Alleinherrscher, auch hier muss man für seine Vorschläge Akzeptanz finden.