Alt-Standort in Kaarst SPD fordert bessere Werbung für das alte Ikea-Gelände

Kaarst. · Im linksrheinischen Gebiet gebe es in der Region „keine zweite Fläche mit diesem Potenzial“, betonen die Sozialdemokraten.

Mitte 2018 ließ die Stadt den Ikea an der Düsselstraße abreißen.

Foto: Stephan Seeger

Noch immer ist nicht bekannt, wie es am alten Ikea-Standort weitergeht. Nun fordert die SPD die Verwaltung auf, bei der Ratssitzung am 9. Mai die nächsten Vermarktungsschritte für den Altstandort und deren Zeitplanung offenzulegen. Zudem wird die Verwaltung damit beauftragt, „künftig regelmäßig über konkrete Anfragen von Unternehmen zu berichten“, wie es in dem Antrag der Sozialdemokraten heißt. Die SPD macht in Sachen Gewerbegebiet damit ordentlich Druck.

„Es gibt linksrheinisch keine zweite Fläche mit diesem Potenzial. Die Investoren und Unternehmen werden kommen, wenn der Rahmen stimmt. Und hier stimmt er“ – diese Einschätzung vom Januar 2018 stammt von Reimar Molitor, Geschäftsführer der Metropolregion Köln-Bonn. Die SPD nutzt nun diese Aussage, um der Verwaltung Dampf zu machen. Es sei an der Zeit, mit dem Standort aggressiv zu werben. So könnte ein Werbeplakat auf dem Grundstück aufgestellt oder Anzeigen auf Online-Plattformen oder der stadteigenen Internetseite geschaltet werden. „Grundsätzlich muss der Internetauftritt der Stadt im Bereich Wirtschaftsförderung zwingend relaunched und prominent platziert werden“, heißt es in dem Antrag. Die SPD bemängelt, dass dem Rat der Stadt Kaarst bislang noch kein „ernsthafter Interessent“ genannt wurde.

Doch bereits im Vorfeld der Ratssitzung hat die Verwaltung klargemacht, den Antrag ablehnen zu wollen. „Eine regelmäßige, nicht anlassbezogene Information des Stadtrates oder dessen Ausschüsse über laufende, aber noch nicht abgeschlossene Ansiedlungsgespräche wird nicht als zielführend angesehen“, schreibt die Verwaltung in den Ratsunterlagen. Weil zuletzt immer wieder Inhalte aus dem nicht-öffentlichen Teil der Sitzungen an die Öffentlichkeit geraten waren, vertritt die Stadt den Standpunkt, „dass solche Gespräche auch weiterhin durch die Verwaltung geführt werden und qualifiziert in die zuständigen Gremien gegeben werden sollen“.

Die Grünen hatten bereits im Februar einen Makler gefordert

Nach Ansicht von CDU-Chef Lars Christoph habe die Verwaltung die beabsichtigten Schritte und die Zeitplanung bereits in der Ratssitzung Ende März vorgelegt. „Es überrascht, dass die SPD die Bedeutung des Themas betont, aber dann offenbar die hierzu vorgelegten Unterlagen nicht aufmerksam durchliest“, sagt Christoph. Claude Köppe (Grüne) erklärt, dass ihre Fraktion bereits im Februar einen externen Makler für das „Sahnestück“ angefordert hatte und der Antrag der SPD nun dieselbe Intention verfolgt. „Dass die Verwaltung über den Stand berichtet, hat sie ja bereits zugesagt“, so Köppe. Aus Sicht der FDP-Fraktion ist der SPD-Antrag nicht erforderlich, da bereits ein Haushaltsbegleitbeschluss gefasst wurde. „Er beinhaltet die Forderung zur permanenten Berichterstattung“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Günter Kopp: „Wir sollten der Verwaltung bei ihrer nachhaltigen Aufgabenerfüllung also auch vertrauen.“