Kaarster Musiker Kaarster Musiker planen eine Weihnachtstournee
Kaarst. · Die Kaarster Band soll in Cuxhaven Konzerte spielen. Dafür wurde extra ein Hygienekonzept entwickelt.
Für Britta Mölders vom Swing Orchester Kaarst (Swing OK) gibt es einen echten Lichtblick und ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk: Vom 25. bis 30. Dezember geht das „Swing OK“ in Cuxhaven auf Tournee. „Die Stadt ist auf uns zugekommen und hat gemeint, entweder Sie oder keine“, berichtet die Musikerin nicht ohne Stolz. Denn seit 2018 ist die Band dort im Sommer unterwegs und inzwischen eine feste Größe mit vielen Fans. Die Stadt Cuxhaven hat nun ein Hygiene-Konzept entwickelt, um gefahrlose Konzertbesuche für alle Seiten zu ermöglichen. Geplant sind vier Konzerte, die in einem großen Raum vor Zuhörern in Kleingruppen stattfinden. Jedes Konzert wird pro Tag zwei Mal gespielt und „Swing Ok“ wird mit drei Musikern auftreten.
Dazu gehören Britta Mölders und ihr Mann Jürgen sowie Karl-Heinz Reichel. „Das sind zwei Haushalte, was gestattet ist und wir werden insgesamt elf Instrumente einsetzen“, erklärt Britta Mölders. Die große Instrumentenvielfalt ist das Erfolgsgeheimnis des Orchesters und kommt den Musikern jetzt sehr zugute. Jedes Konzert wird mit einem weihnachtlichen Liederblock und drei anderen gestaltet. „Leider ist alles unter Vorbehalt“, sagt Britta Mölders: Noch „ein bis zwei Tage vorher“ könne die Tournee aufgrund der aktuellen Pandemieentwicklung abgesagt werden. Doch sollte das Ganze stattfinden, wird sich „Swing OK“ „die Lunge aus dem Leib spielen“, so die Musikerin.
Das tue sie auch für die Kollegen, denn die gesamte Branche habe seit dem Lockdown im März mit extremer Aussichts- und Planungslosigkeit zu kämpfen. Britta Mölders kennt sogar Musiker, die Instrumente verkaufen mussten, um ihre Familien zu ernähren. „Unsere Seelen sind krank – für uns ist das ja nicht nur ein Job, für andere zu spielen, sondern der Sinn des Lebens, der jetzt wegfällt“, erklärt sie.
Mit ihrer Musikschule hat Britta Mölders noch ein anderes Standbein, das sie sowohl finanziell als auch psychisch rettet. Mit ihren Schülern übt sie online oder einzeln im Präsenzunterricht. Trotzdem fehlt ihr das Spielen mit der Band sehr und sie hegt außerdem die Befürchtung, aus den Köpfen der Menschen zu verschwinden. Umso mehr freut sie sich auch über das Interesse der Nordseeinseln Norderney und Föhr, die die Band für 2021 buchen wollen: ein weiterer Lichtblick für die Zukunft, sofern im kommenden Jahr wieder Konzerte erlaubt sind.