Mitgliederversammlung in Kaarst „Die JU darf ruhig lauter sein“
Kaarst. · Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus wünscht sich mehr Aktivität.
Die Mitgliederversammlung der Jungen Union einen Tag vor Heiligabend in der CDU-Geschäftsstelle mündet immer in eine große Party. Typisch für diese Veranstaltung ist aber auch die stattliche Anzahl von Gästen. Zu ihnen gehörten jetzt der Kreisvorsitzende Lutz Lienenkämper und seine Stellvertreterin Daniela Leyhausen sowie der Vorsitzende der Seniorenunion, Theo Thissen. Vorstandswahlen standen diesmal nicht auf der Tagesordnung.
Der Vorsitzende der Jungen Union Kaarst, Sebastian Böckels, konnte unter anderem Besucher begrüßen, die vor gar nicht so langer Zeit noch JU-Mitglieder waren: wie den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Lars Christoph und die Vorsitzende der Kaarster Frauenunion, Nadine Graber. Böckels freut sich, dass eine „Erfindung“ der Jungen Union, die Ausbildungs- und Studienbörse, an Wichtigkeit zugenommen habe – und er machte deutlich, dass die JU-Mitglieder auch gerne feiern. Beispiele hierfür: Die jährliche Karnevalsparty und das Grillfest. Enttäuscht zeigte sich Böckels von der geringen Resonanz auf die Veranstaltung „Kaarst früher – heute“, die die Junge Union mit der Seniorenunion organisiert hatte. Was der JU-Vorsitzende als angehender Politiklehrer nicht nachvollziehen kann: „In den Schulen herrscht Angst vor Politik.“ Und er wünscht sich ein noch größeres Miteinander unter den JU-Mitgliedern. Das Credo von Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus: „Die Mitglieder der Jungen Union dürfen auch mal etwas lauter sein.“
Daniela Leyhausen kritisiert Merkel und Kramp-Karrenbauer
Daniela Leyhausen sprach mit Blick auf die Bundes-CDU Klartext: „Es ist gut, dass Angela Merkel abgetreten ist.“ Und sie kritisierte indirekt auch Annegret Kramp-Karrenbauer: „AKK sollte die Kirche im Dorf lassen. Als Saarländische Ministerpräsidentin war sie für 900 000 Menschen verantwortlich, das sind weniger, als die Stadt Köln Einwohner hat.“ Hinzu komme, dass das Saarland wirtschaftlich weit abgeschlagen ist. Wirtschaftliche Kompetenz hätte sie vor allem Friedrich Merz zugetraut.
Leyhausen sprach sich dafür aus, wieder mehr die Mitte der Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Was sie kritisierte: „Es ist eine wahnsinnig große Sozialindustrie entstanden mit immer neuen sozialen Wohltaten auf Kosten der Steuerzahler – da fühlen sich viele Menschen zu recht veräppelt.“ Die CDU müsse konservativ bleiben „in Bezug auf die Wahrung unserer Lebensgrundlagen“. Die Wahl des JU-Bundesvorsitzenden Paul Ziemiak zum CDU-Generalsekretär bewertete Leyhausen so: „Sie ist für euch eine Chance, weil er die Themen für die Gestaltung eurer Zukunft im Blick hat.“