Mord an Kaarster Landstraße: Staatsanwalt fordert zwölf Jahre Haft

Düsseldorf (dpa) - Zwölf Jahre Haft hat die Staatsanwaltschaft gegen einen Aushilfssportlehrer beantragt, der seinen Cousin getötet haben soll. Angesichts der Beweislage sei er davon überzeugt, dass der 28-Jährige Mitte Dezember seinen 35-jährigen Cousin an einer Landstraße in Kaarst im Streit erschlagen habe, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder am Montag vor dem Düsseldorfer Landgericht.

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Der Angeklagte hat eisern geschwiegen. Im Auto des Angeklagten waren Blutspuren des Opfers gefunden, der Wagen in der Tatnacht in der Nähe gesehen worden. Die Cousins hatten tagsüber mehrfach miteinander telefoniert. Zudem hatten Leichenspürhunde bei einer Hausdurchsuchung an der Waschmaschine des 28-Jährigen angeschlagen.

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„Es ist eine ganze Menge an Motiven denkbar“, sagte Ridder weiter. Unter anderem drohte herauszukommen, dass der Verdächtige in seinem Studium Leistungsnachweise gefälscht hatte. Außerdem wurden auf seinem Computer Nackfotos von Schülerinnen gefunden, die er vor dem Sportunterricht heimlich in der Umkleide gemacht hatte.

Kurz nach der Tat stellten Freunde ein Holzkreuz an die K 37.

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Der Aushilfssportlehrer war einen Monat nach der Tat verhaftet worden. Nach seiner Festnahme hatte er die Vorwürfe bestritten und sich im Prozess nicht geäußert. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Am kommenden Montag soll zunächst die Verteidigung plädieren und im Anschluss das Urteil verkündet werden.