Neue Supermärkte für Kaarst
Die Fertigstellung des Rewe-Markts verzögert sich, für Kaisers gibt es keinen neuen Standort.
Kaarst. Schaufelbagger fahren von links nach rechts, hinter einem Zaun türmen sich Pflastersteine und andere Baumaterialien. Eigentlich sollte das Wohn- und Einkaufsgebäude im Vorster Ortskern schon fertig sein. Die Stadt hatte im Frühjahr mitgeteilt, dass sie im Zeitplan liege und Ende des Jahres alle Parteien einziehen könnten. Doch das Wetter hat Investor Manfred Langen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
„Es war zu kalt zum Bauen, die ersten drei Monate am Anfang des Jahres und der Kälteeinbruch in den vergangenen Wochen haben zu einer Verzögerung geführt“, erklärt Bauleiter Andreas Borrmann.
Wann genau das Gebäude fertig ist, kann Borrmann noch nicht sagen. Die Eröffnung ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Es steht allerdings schon fest, welche Dienstleister neben dem Rewe-Frischemarkt, der die Nahversorgung sicherstellt, in das neue Haus einziehen werden. Ein Lottogeschäft, ein Frisör, ein Reisebüro und eine Wäscherei werden direkt neben der Sparkasse auf den rund 2000 Quadratmetern Gewerbefläche zu finden sein.
Auch ein Teil der darüber liegenden Wohnungen sei schon vermietet. Für den Rest gebe es Interessenten, sagt Borrmann. „Ich hoffe, dass der Winter nicht hält, was er jetzt schon angedeutet hat. Wenn es zu kalt ist, können Baustoffe wie Beton nicht verarbeitet werden und die Fertigstellung würde sich erneut verzögern.“
Die Stadt gestaltet den Platz vor dem neuen Gebäude und wartet nun darauf, dass Sand und Steine weggeräumt werden, um ihn pflastern zu können. „Wir müssen die Steine bis zum Haus legen. Dafür muss das natürlich fertig sein, sonst sind die Baumaterialien im Weg“, erklärt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter.
Die Parkplätze vor dem Neubau sind bereits fertig. „Die Vorster sollen einen schönen Stadtmittelpunkt erhalten, von dem ein direkter Zugang zum Stadtpark möglich ist“, sagt Meuter.
Ein weiterer Supermarkt sorgt für Diskussionen — und zwar in Büttgen. Aufgrund von Platzmangel würde Kaisers gerne ausbauen. Da das am jetzigen Standort Rathausplatz nicht möglich ist, wurde nach anderen Möglichkeiten gesucht. „Wir haben vier Standorte untersucht, für die Verwaltung gibt es nur eine Möglichkeit: Das Geschäft am Berliner Platz zu betreiben“, erklärt Meuter.
Anwohner wollen jedoch nicht auf einen Supermarkt schauen, sie wollen ihren grünen Platz behalten. Die Stadt wiederum fürchtet, dass es dem Einzelhandel schaden könnte, wenn ein Frischemarkt als Publikumsmagnet fehlen würde. „Im Moment ist das alles noch sehr vage“, sagt Meuter.
Im nächsten Jahr soll ein Modell des Supermarktes in Auftrag gegeben werden. Dann wird es auch eine Bürgerbeteiligung geben. „Die Notwendigkeit besteht. Weiterbetreiben kann Kaisers den Frischemarkt auf der kleinen Fläche nicht“, sagt Meuter.