Zwei bronzene Riesen für das Nordkanal-Ufer
Der Förderverein stellt ein Modell für eine Großplastik von Bildhauer Tony Cragg im Kulturausschuss vor.
Kaarst. Es sind die verborgenen Gesichter in der Kunst von Tony Cragg, die Markus Albiez, Vorsitzender des Fördervereins Kunst am Bodendenkmal Nordkanal, faszinieren.
Skulpturen, die Assoziationen an eine menschliche Silhouette wecken und ihren ganz eigenen Charakter haben. Eine Bronze von Tony Cragg, Bildhauer und Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie, könnte schon bald zum Kaarster Stadtbild gehören.
So jedenfalls wünscht es sich der Förderverein, der sich neben Vorbereitungsgesprächen und Organisation vor allem um die Finanzierung der geplanten Großplastik kümmert.
Albiez stellte das Projekt am Dienstagabend im Kulturausschuss vor. Die geplante Großplastik umfasst zwei mehr als acht Meter hohe Bronzeskulpturen, die an beiden Ufern des Kanals an der Ecke Neersener Straße/Erftstraße aufgestellt werden sollen. "Sie verbinden symbolisch die Ortsteile miteinander", sagte Albiez.
Tony Cragg selbst präsentierte sein Kaarster Modell "Points of view" sowie Entwurfsskizzen im Juli in der Galerie Splettstößer. "Die Resonanz war großartig", freut sich Markus Albiez.
Während das Modell aus gehärtetem Kunststoff besteht, wird das Original aus Bronze mit dunkler Patina und einem Edelstahlgerüst im Inneren gefertigt. Die tonnenschwere Skulptur "Points of view" ist eine Weiterentwicklung der zahlreichen Variationen der organisch geformten Figuren von Tony Cragg.
Pro Jahr gestaltet der Bildhauer etwa ein Dutzend Skulpturen. Wann genau die Pläne verwirklicht und das neue Kunstwerk am Kanal enthüllt wird, ist noch ungewiss.
"Der Zeithorizont ist abhängig vom Finanzierungshorizont", erklärte Albiez auf Nachfrage im Ausschuss. "Ich verschweige es nicht, Tony Cragg ist teuer."
Auf dem internationalen Markt werden Craggs Werke mit sechsstelligen Summen gehandelt. "Wie teuer die Bronze für Kaarst wird, wissen wir noch nicht", fügte Albiez an und hofft auf die Unterstützung von Sponsoren: "Im Augenblick ist wichtig, unsere Idee weiterzutragen."
Dagmar Treger (CDU) und Elke Beyer (SPD) lobten das bürgerschaftliche Engagement des Fördervereins. Markus Albiez bot an, im Frühjahr eine Reise zum Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden von Tony Cragg zu organisieren.