Rat soll katholischen Schulstandort schließen
Bezirksregierung fordert Beschluss, Eltern und Stadt wollen kämpfen.
Kaarst. Für den Erhalt des katholischen Teils der Grundschule Budica an der Lichtenvoorder Straße in Büttgen kämpfen Eltern in einer Elterninitiative mit der Schulleitung und der Stadt als Schulträger. Unterstützung haben sie vom Stadtrat erhalten. Jetzt gibt es Nachricht aus Düsseldorf:
Weil statt der erforderlichen 18 Anmeldungen für die Einrichtung einer Eingangsklasse nach den Sommerferien nur 17 Kinder angemeldet worden sind, hat die Bezirksregierung die Stadt aufgefordert, die Schließung des katholischen Teilstandorts durch den Rat beschließen zu lassen.
Dagegen formiert sich Widerstand. Die Stadt hat sich an das Schulministerium gewandt und um Überprüfung der Entscheidung gebeten.
„Die Entscheidung der Bezirksregierung ist völlig unverständlich. Wir werden alle möglichen Mittel ausschöpfen, um den katholischen Teilstandort in Büttgen zu erhalten“, erklärt dazu CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lars Christoph.
Er hat sich auch an den für Kaarst zuständigen Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper gewandt. Die Einschulungszahlen der Ortsteile, die Zuzugsgebiete in Büttgen mit den von dort zu erwartenden Kinderzahlen, das geplante frühkindliche Bildungszentrum auf dem Schulgelände an der Lichtenvoorder Straße und die von der rot-grünen Landesregierung propagierte Sicherung eines hochwertigen und wohnortnahen Grundschulangebotes habe die Bezirksregierung außer Acht gelassen:
„Sie hat völlig darauf verzichtet, ihren Ermessensspielraum zu nutzen“, erklärte Lutz Lienenkämper. Er fordert die Aufhebung der Verfügung durch die Bezirksregierung und wird sich deshalb in den nächsten Tagen an die Schulministerin wenden. „Die Entscheidung der Bezirksregierung widerspricht dem Geist des Schulkonsenses. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Bestand haben wird“, erklärt er.
Die Stadt Kaarst habe mit ihrer Entscheidung, die beiden Teilstandorte der Grundschule in Büttgen mit erheblichen baulichen Veränderungen zusammenzuführen, eine klare Aussage zur Zukunft der Büttgener Schule getroffen und dürfe nun — vor allem im Sinne der Kinder und ihrer Eltern — nicht durch die Bezirksregierung ausgebremst werden.
Dass die Bezirksregierung den Aspekt der kurzen Schulwege außer Acht gelassen hat, empört auch die CDU-Fraktionsvorsitzende Dorothea Zillmer: „Die Bezirksregierung kann nicht ernsthaft behaupten, dass eine Entfernung von sechs Kilometern bis zur Katholischen Grundschule noch eine zumutbare Entfernung für Grundschulkinder ist.“