Schulformen: Was folgt auf die Hauptschule?
Stadt stellt mögliche Schulformen vor. Grundschuleltern erhalten Fragebögen.
Kaarst. Etwa 200 Eltern von Kaarster Grundschulkindern waren der Einladung der Stadtverwaltung in die Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums in Vorst gefolgt, um sich über die unterschiedlichen Formen der weiterführenden Schulen zu informieren. Die Verwaltung wollte vor dem Start einer Fragebogenaktion besonders im Bezug auf Schulformen wie Gesamt- und Sekundarschule Erläuterungen geben.
Bürgermeister Franz-Josef Moormann betonte den reinen Informationscharakter der Aktion: „Am Ende dieser Veranstaltung sollen alle Fragen zur künftigen Situation der weiterführenden Schulen in Kaarst geklärt sein.“ Als Fachmann hatte die Verwaltung Heinz Gniostko von der Düsseldorfer Bezirksregierung eingeladen, der die Schulentwicklung in NRW und die Besonderheiten der Schulformen, insbesondere von Gesamtschule und Sekundarschule, die zurzeit an rund 50 Standorten im Land erprobt wird, erläuterte.
Bürgermeister Moormann betonte: „Nicht jedes Kind ist auf einem Gymnasium gut aufgehoben. Wir brauchen alternative Schulformen zu den beiden Gymnasien. Noch reichen die Anmeldezahlen an der Hauptschule aus. Aber wir wollen vorbereitet sein.“ Landesweit nehme die Akzeptanz der Hauptschulen stetig ab.
Obwohl die Kaarster Hauptschule eine sehr gute Schule sei, sei sie von einer Schließung nicht weit entfernt. „Wenn wir für eine weiterführende Schule weniger als 18 Anmeldungen für das kommende Schuljahr haben, löst sich diese Schule automatisch auf“, erklärte der Kaarster Beigeordnete Heinz Dieter Vogt. Es gelte, eine zukunftsfähige Alternative zu finden, die von den Eltern mitgetragen werde.
In der kommenden Woche werden die Eltern der gut 1100 Kaarster Grundschulkinder in den Klassen eins bis drei per Fragebogen ihre Präferenzen für die weiterführende Schule nennen und damit die Weichen in die Schulzukunft stellen. Sollte sich eine deutliche Zahl für eine Gesamt- oder Sekundarschule aussprechen, würde diese Schule am Standort der Büttgener Real- und Hauptschule zum 3. September 2013 an den Start gehen können. Während eine Gesamtschule autark mit eigener Oberstufe etabliert würde, brauchte eine Sekundarschule einen Kooperationspartner mit einem Kaarster Gymnasium. Dort würde ein Rechtsanspruch der Schüler auf einen Platz in der Oberstufe bestehen.
Heinz Dieter Vogt war nach der gut zwei Stunden dauernden Veranstaltung zufrieden: „Wir hatten eine sachliche Veranstaltung. Wir konnten den Eltern wichtige Entscheidungshilfen geben, das war unser Ziel.“ Nun sei der Elternwille gefragt, so Vogt. Neben der Standortfrage wäre auch zu klären, welche Form eine Kaarster Sekundarschule haben soll: Eine Vollintegrierte, bei der alle Kinder bis zur Klasse zehn gemeinsam unterrichtet werden, die teilintegrierte Variante wie die Gesamtschule, wo ab der siebten Klasse in Grund- und Ergänzungskursen weiter unterrichtet wird, und eine kooperative Möglichkeit, die die Schüler ab Klasse sieben in Haupt-, Realschul- und Gymnasialzweige einteilt.