Sportlerheim auf der Kippe
Entscheidung um Neubau einer Stätte für die Sportfreunde Vorst erneut vertagt.
Kaarst. Die Entscheidung um den Neubau eines Sportlerheims in Vorst wird zur Hängepartie und geht voraussichtlich ins kommende Jahr. Grund ist ein 6,5 Millionen Euro großes Loch in der Gewerbesteuereinnahme, das den städtischen Haushalt belastet. Freiwillige Leistungen der Stadt werden stark einschränkt.
Die Verwaltung soll deshalb weitere Optionen eines Neubaus auf dem Gelände des Georg-Büchner-Gymnasiums prüfen. Das hat der Bau- und Umweltausschuss (BUNA) in seiner letzten Sitzung mit Stimmen von CDU und SPD entschieden.
Die erste Option: Der Neubau eines bereits geplanten Sportlerheims mit Umkleidekabinen. Die zweite: Der Bau von vier Umkleidekabinen inklusive der Möglichkeit, ein Sportlerheim als Erweiterungsbau anzuschließen. Dazu ist noch offen, ob im kommenden Jahr oder erst 2014 mit dem Bau begonnen werden soll.
Bereits im November wurde eine Entscheidung im BUNA mehrmals vertagt. Die Verwaltung sah aufgrund der prekären Finanzlage weiteren Klärungsbedarf. Zuvor war der Finanzplan des Neubaus (Sportlerheim und Kabinen) von 750 000 Euro auf 591000 Euro gedrückt worden.
Das ermöglichte unter anderem die Beteiligung der Sportfreunde Vorst. Der Verein hatte sich dazu bereit erklärt, Kosten für Fliesen- und Sanitärarbeiten sowie für die Inneneinrichtung in Höhe von rund 90 000 Euro zu übernehmen. Die Planung hat das Architekturbüro Jakob Post durchgeführt.
Nun also die Abkehr von der bevorstehenden Entscheidung. Die Neuorientierung wird von einem Antrag der CDU gestützt, den die Fraktion zur Sitzung des BUNA einreichte. Bis Mitte Januar soll die Verwaltung die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Fraktionen in ihren Haushaltsberatungen das Sportlerheim konkret einbeziehen können.
Um alle Möglichkeiten offen zu halten, hat die CDU nicht nur die aktuelle Planung, sondern auch die Variante mit den vier Umkleidekabinen zur Prüfung vorgeschlagen.
„Eigentlich sind es vier Optionen: Ob der bestehende Plan realisiert werden kann, ob die Planung verkleinert werden muss, ob wir die Sache ins Jahr 2014 schieben oder ob wir es gleich ganz lassen“, fasste die CDU-Fraktionsvorsitzende Dorothea Zillmer zusammen.
Eine weitere Möglichkeit stellte Grünen-Fraktionsvorsitzender und BUNA-Vorsitzender Christian Gaumitz in den Raum: „Wie bereits vor Jahren schlagen wir eine Renovierung der Sportanlage im Vorster Wald vor“, sagte Gaumitz. Diese Option sei die kostengünstigste. Sie müsse aber mit den Sportfreunden besprochen werden, die sich einen Neubau wünschten.