DHC Rheinland braucht Erfolgserlebnis
Dormagener Zweitligist ist bereits seit sieben Spielen sieglos.
Dormagen. Sieben Spiele in Folge ist Handball-Zweitligist DHC Rheinland nun bereits sieglos. Sieben Spiele, die die Dormagener bis ans Ende der Tabelle katapultiert haben. Und die zuletzt gezeigten Leistungen lassen den Handballfan nicht unbedingt darauf hoffen, dass sich die Rheinländer morgen Abend beim Gastspiel beim Tabellendritten HC Erlangen aus dem Abwärtsstrudel befreien könnten. So stellt sich zurecht die Frage: Quo vadis DHC Rheinland?
Denn während Geschäftsführer Heinz Lieven weiter an der Zukunft des professionellen Handballs in der Chemiestadt bastelt und neue Konzepte mit neuem Partner (HSG Düsseldorf) und neuen Sponsoren erarbeitet, wirken sportliche Führung und die Spieler auf dem Feld rat- und kopflos.
Trainer Richard Ratka nimmt daher auch gar kein Blatt mehr vor den Mund und formuliert das Undenkbare, wenn er sagt, dass „wir in der zuletzt gezeigten Verfassung und bei acht Punkten Abzug absteigen werden“. Dabei hat der Coach überrascht festgestellt, dass einige Spieler immer noch nicht begriffen haben, worauf das Schiff zusteuere — auf den Abgrund. Die Spieler seien verunsichert, sagt Ratka immer wieder, und es gelte, ihnen das Selbstvertrauen zurückzugeben. Doch wenn die Mannschaft schlecht spiele, fehle halt die Unterstützung von den Rängen und dann auch der Glaube an die eigene Leistungsfähigkeit.
„Wir können viel mehr, als wir zeigen“, ist Ratka sicher, dass die Erfolge zu Saisonbeginn Ausdruck der eigenen Stärke und nicht der Schwäche der Gegner gewesen seien. „Doch die anderen Mannschaften haben sich weiter entwickelt, und uns gehen aufgrund der Verletzungen die Spieler aus.“
Mit David Breuer fehlt vor allem die Seele des Teams, ein Spieler, der nie aufsteckt, der immer vorwärts marschiert. Daneben fehlt mit Ondrej Zrdrahla noch ein feiner Techniker im Rückraum, der das Spiel des Gegners zu lesen weiß. Somit muss Ratka auf zwei Spieler verzichten, an denen sich Mitspieler aufrichten können, wenn es nicht läuft. So schließt sich der Kreis und der Abwärtsstrudel rotiert weiter.
Dass sich daran gegen Erlangen morgen (20 Uhr, Karl-Heinz-Hiersemann-Halle) etwas ändert, ist fraglich. Vor allem, nachdem der Tabellendritte in der letzten Woche beim TV Bittenfeld (23:24) unterlag und weiteren Boden im Meisterschaftsrennen einbüßte. Somit dürften die Gastgeber heiß darauf sein, sich vor eigenem Publikum zu rehabilitieren — auch für die Hinspielniederlage: Am 23. September des vergangenen Jahres gewann der DHC im Sport Center. Da war noch alles gut.